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Mischke, Susanne - Die Eisheilige




Mischke, Susanne - Die Eisheilige

Beitragvon marilu » 08.05.2006, 17:22

Zum Inhalt:

Aus der Amazon.de-Redaktion

Sophie beginnt sich so langsam in der Nachbarschaft ihrer Vorstadtsiedlung einzuleben. Seit sie für ihre neugierige Nachbarin mit der fülligen Figur ein sehr vorteilhaftes Kleid geschneidert hat, wird sie sogar zu den Kaffeekränzchen der Damen eingeladen.
Ihre frühere Tätigkeit bei einem Tierpräparator macht sie dort richtig interessant. Als sie eines Tages den Maler mit den schlechten Manieren beim Tratschen "zum Teufel" wünscht und er dann prompt mit Herzschwäche vom Gerüst fällt, hat sie die uneingeschränkte Aufmerksamkeit aller Frauen in ihrer Straße. Vielleicht könnte sie mit ihren vielseitigen Begabungen der einen oder anderen hilfreich zur Hand gehen.
An Aufträgen mangelt es Sophie in Zukunft nicht...

Sophie ist eine ganz Stille - aber stille Wasser sind bekanntlich tief. Sie besitzt viele Talente, z. B. die Gabe, mit ihren Kleiderkreationen farblose Nachbarinnen in echte Schönheiten zu verwandeln, oder auch, ihren Mitmenschen erfolgreich den Tod zu wünschen. Mit Sophie Kamprath hat Susanne Mischke eine Frau geschaffen, die mit Phantasie und Eigensinn durchs Leben geht.

Meine Meinung:

Ein weiterer Roman von Susanne Mischke.
Was soll ich sagen?! :wink: Sehr lesenswert! :thumleft:
Im Gegensatz zu "Mordskind" verspürt man nicht beständig Magenschmerzen vor Aufregung und beklemmender Angst.
Der Roman ist eher ruhig, strotzt aber trotzdem vor Boshaftigkeit.
Auch in diesem Roman geht es wieder um das Leben verschiedener Frauen in einer Stadtsiedlung. Man ahnt es schon: die Nachbarinnen sind nicht so freundlich und nett, wie sie sich gerne präsentieren. Es ist erschreckend und erheiternd zugleich, auf was für abstruse Ideen Frauen unter sich kommen. Anfangs halb erheitert erwähnt, erlangen die Gerüchte ein Eigenleben, das das Leben der Betroffenen schicksalhaft verändern kann.

Nur das Ende hat mich beim ersten Lesen etwas ratlos und unbefriedigt zurückgelassen. Irgendwie fehlen mir viele Details; einige Erzählstränge bleiben offen und der letzte Satz kommt sehr abrupt. Ich kam doch stark ins Grübeln, ob ich wohl wichtige Informationen vorher überlesen habe, die das Ende verständlicher gemacht hätten...

Als ich es kurz darauf ein zweites Mal las, war wahrscheinlich der Schock schon wieder so abgeklungen, dass die Inhalte des Schlusses mehr Sinn machten. Jetzt fühle ich mich nicht mehr so betrogen... :roll: (Bei den Büchereulen gab es übrigens eine Leserunde zum Buch, da erklärt sich das Ende ebenfalls ein bißchen.)

Zum Abschluss noch meine Lieblingsstelle aus dem Buch:

Spoiler hat geschrieben:Nachdem ihr Mann seit drei Wochen verschwunden ist, sagt Sophie bei der polizeilichen Vernehmung auf die Frage, warum sie ihn nicht als vermisst gemeldet hat:
"Ich vermisse ihn ja nicht."


:hurra: Herrlich! Ich musste so lachen :mrgreen:

Wegen des blöden Endes bekommt das Buch nur 4 Sterne (der Rest hat eindeutig eine 5er-Bewertung verdient!).

:stern: :stern: :stern: :stern:

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von Anzeige » 08.05.2006, 17:22

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