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Baronsky, Eva - Herr Mozart wacht auf




Baronsky, Eva - Herr Mozart wacht auf

Beitragvon Conor » 22.01.2010, 15:42

Kurzbeschreibung:
Der Mann, der sich nur daran erinnert, am Vorabend als Wolfgang Amadé Mozart auf dem Sterbebett gelegen zu haben, kann sich die bizarre Umgebung nicht erklären, in der er erwacht: Musik ohne Orchester, Fuhrwerke ohne Pferde, Licht ohne Kerzen. Ist er im Vorhof zur Hölle oder im Paradies? Nach und nach begreift Wolfgang, dass er sich nicht im Jahr 1791, sondern 2006 befindet, und er kann sich die Ungeheuerlichkeit seiner Zeitreise nur mit einem göttlichen Auftrag erklären: Er soll sein Requiem beenden. Als lebender Anachronismus versucht Wolfgang, sich im modernen Wien zurechtzufinden, und scheitert an U-Bahntüren und fehlenden Papieren. Einzig die Musik dient ihm als Kompass, mit dem er sich durch die erschreckend fremde Welt tastet. Zur Seite stehen ihm ein polnischer Stehgeiger, das Mädchen Anju und der Jazz. Und immer drängender wird die Frage, was Wolfgang erwartet, wenn er sein Requiem vollendet hat. Dieser Roman ist ein göttlicher Spaß, verblüffend, hintersinnig und tragikomisch, und am Ende fragt man sich, welche Zeit überhaupt die richtige ist für ein Genie.

Die Autorin:
Eva Baronsky, 1968 geboren, studierte Innenarchitektur und Marketing-Kommunikation und war zuletzt selbständig als Beraterin für Kommunikation und Journalistin. Sie lebt im Taunus. "Herr Mozart wacht auf" ist ihr erster Roman.

Meine Meinung:
Was für ein herrliches, leichtfüßiges Buch!
Herr Mozart liegt auf dem Sterbebett, er wacht dort aber nicht im Jenseits auf, sondern im Jahre 2006. Selbstverständlich ist die Umgebung für ihn völlig fremd und bizarr -so macht er gleich am Anfang die Bekanntschaft mit einem Radio oder einer CD.
Er kommt in eine für ihn bizarre Situation in die andere und muss feststellen, dass es besser ist, seine wahre Identität zu verbergen - schließlich ist er für die Gegenwart schon eine Weile tot.
Mozart trifft auf gute Freunde: da ist der Geiger Pjotr, der sich illegal in Wien aufhält und ihn in seine Wohnung aufnimmt , sowie auch Anju, in die Mozart sich verliebt.
Dabei kommt Mozarts Charakter durchaus zum Vorschein. Er kann nicht mit Geld umgehen, seinen oft derben Witz und seine Albernheit, aber auch, wie er die Welt durch die Musik sieht.
Er komponiert, tritt in einem Jazzlokal auf und tritt auch bei einem Konzert als klassischer Pianist auf.
Mozart trifft auch auf Schwierigkeiten, hat er doch keinen Pass.
Der Roman ist einfach sehr amüsant geschrieben, ich musste sehr oft schmunzeln.
Aber auch sehr berührende Sätze sind im Roman vorhanden, als Beispiel sei dieser erwähnt:"..wenn er (Pjotr) „Musik von Wolfgang“ höre, „denke ich, ist er kleine Bruder von liebe Gott“ .

Von mir gibt es ***** Sternchen für diesen Debütroman.

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Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können. (Virginia Woolf)
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von Anzeige » 22.01.2010, 15:42

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Beitragvon Karthause » 22.01.2010, 15:56

Und ich hab es heute in der Bibliothek liegen sehen und nicht mitgenommen. :? Danke für den Tipp, Conor. :D
Viele Grüße
Karthause

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Beitragvon Conor » 22.01.2010, 18:45

Gern geschehen, Karthause :-)
Dann nimmst du das Buch halt das nächste Mal mit und ich bin schon auf deine Meinung gespannt.

Liebe Grüße
Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können. (Virginia Woolf)
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