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Delibes, Miguel - Mein vergötterter Sohn Sisí




Delibes, Miguel - Mein vergötterter Sohn Sisí

Beitragvon Krümel » 27.04.2010, 13:40

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Ich habe mich über weite Strecken gelangweilt!

1917 Spanien (Vorort von Madrid), überall in Europa herrscht Krieg und Cecilio Rubes, der Protagonist, der ein Sanitärgeschäft betreibt, ein altes Familienunternehmen, ist es langweilig!
Es ist Heiligabend und sein Buchhalter setzt ihn einen Floh ins Ohr, dass es mit Kindern nicht mehr langweilig sei. Und so kommt Cecilio am Weihnachtstag nach Hause mit dem Anliegen, dass er ein Kind haben möchte und erfährt von seiner Frau, dass sie schwanger ist. Sie hätte bisher nichts gesagt, da er nie Kinder haben wollte. Im Mai des folgenden Jahres bekommen Adela und Cecilio einen Sohn, den sie den Spitznamen Sisí geben.

Darauf folgen meiner Meinung nach 250 Seiten pure Langeweile für den Leser. Es wird direkt klar, dass Cecilio seinen Sohn überschwänglich vergöttert, ihm alles schenkt und durchlassen geht, um es auf den Punkt zu bringen verzieht, da er keine Erziehung in der oberen Schicht duldet, >Erziehung ist nur was für Arme<.
Und mit 17, beim Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs, ist Sisí ein triebgesteuerter, neurotischer junger Mann, der keinen wahren Halt im Leben besitzt. Da verliebt sich der Protagonist das erste Mal in seinem Leben, alles scheint doch noch einen positiven Ausgang zu finden …

Der Schluss bewegt, was dann wieder ein wenig versöhnt. Dennoch bleibt die Tatsache, dass ich weite Passagen im Buch seicht und langweilig empfand. Der Sohn, der des Vaters Leben übernehmen sollte und damit zugrunde gerichtet wird, und an der Lieblosigkeit scheitert. Mir sagt die Antiautoritäre-Erziehung einfach nicht zu, ein Kind braucht Richtlinien, Grenzen und Konsequenzen, wohl der Grund warum mir diese Thematik gar nichts sagte.

Miguel Delibes wurde 1920 in Valladolid geboren und lebt bis heute dort. Mit seinem Roman „Der Schatten der Zypresse wird größer“ für den er den Premio Nadal erhielt und der als >überragendes Sprachkunstwerk< in der Literaturgeschichte einging, wurde er bekannt.

Bewertung: :stern: :stern: *
BildLiebe Grüße,
Krümel



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