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Foden, Giles - Die Geometrie der Wolken




Foden, Giles - Die Geometrie der Wolken

Beitragvon Nerolaan » 10.09.2010, 12:08

Henry Meadows wurde Meteorologe aus heiterem Himmel – und als solcher will er einfach nur ein unscheinbares und einfaches Leben führen, bloß nicht auffallen.
Doch das ist alles, nur nicht einfach.
Denn er lebt und arbeitet mitten im 2.Weltkrieg und die Alliierten planen eine Invasion in der Normandie, die als D-Day in die Geschichte eingehen wird. Damit die Invasion auch klappt und mit möglichst wenig Risiko für die Soldaten verbunden ist, sollen die Meteorologe herausfinden, wann das Wetter für ca. 5 Tage besonders günstig ist. Doch Vorhersagen für mehr als 2 Tage sind zu dem Zeitpunkt noch extrem unzuverlässig.
Es gäbe jedoch eine Methode, die helfen könnte das Wetter zuverlässig über mehrere Tage zu bestimmen: die Ryman-Zahl.
Doch Wallace Ryman, Entdecker dieser Zahl, gibt nicht von alleine sein Wissen über diese für den Krieg so wichtige Zahl preis. Daher soll Henry Meadows versuchen mit Ryman Freundschaft zu schließen und so alle notwendigen Informationen über die Zahl zu sammeln.

So oder so ähnlich lässt sich der Inhalt des Romans zusammenfassen.
Als ich den Klappentext in der Buchhandlung sah, war mein erster Gedanke, dass ich dieses Buch unbedingt haben muss und als ich es endlich in der Hand hielt bin ich mit großem Enthusiasmus an die Lektüre gegangen.

Und was soll ich nun sagen? Nachdem ich nun andere Rezensionen gelesen habe, frage ich mich, ob ich irgendwie ein anderes Buch gelesen habe?
Denn die Begeisterung kann ich so nicht ganz unterschreiben.

Der Einstieg in das Buch gestaltet sich sehr leicht: man begegnet dem älteren Henry Meadows, der gerade auf der Habbakuk sitzt und beginnt seine Arbeit im zweiten Weltkrieg zu reflektieren und diese als eine Art Biographie aufzuschreiben.

Und so landet man mit dem jungen Henry Meadows in Schottland auf einer Mission, die den jungen und unsicheren Meteorologen zu überfordern scheint.
Und hier beginnt bereits der erste Knackpunkt des Buches: ab hier fand ich, dass sich das Buch ein wenig in die Länge zieht. Ich hatte das Gefühl, dass irgendwie nichts passiert und plötzlich war man dann auf Seite 200 und hatte prompt etwas mehr als die Hälfte des Romans gelesen.
Der Eindruck kann vor allem dadurch entstanden sein, dass man durch den Klappentext erwartet, dass es hauptsächlich darum geht, dass Henry Meadows sich an den Entdecker der Ryman-Zahl ran macht und versucht diesen auszuhorchen. Doch das läuft eigentlich nur so nebenbei.

Das führt auch dazu, dass man mit den Figuren nicht richtig warm wird. Sie bleiben ziemlich an der Oberfläche und ich hatte das Gefühl keinen richtig kennen zu lernen, selbst Meadows nicht, der ja über sich selbst und seine Erfahrungen schreibt.

Das klingt jetzt alles sehr negativ. Dennoch muss ich sagen, dass mich das Buch irgendwie schon in seinen Bann zog.
Denn in dem Buch geht es nicht nur um das Wetter, sondern auch um Liebe, das Schicksal, Verantwortung und den Zufall.
In einem wirklich angenehmen Schreibstil erzählt der Autor von den Vorbereitungen des D-Day und wie ein einzelner droht sich in dem Chaos und in der plötzlichen Verantwortung droht zu verlieren.
Während der gesamten Lektüre habe ich auf das Ende gewartet und darauf, ob die Meteorologen es schaffen, den D-Day in einer Schönwetterperiode statt finden zu lassen.

Fazit: Die Geometrie der Wolken ist ein Buch von dem ich auf der einen Seite etwas ganz anderes erwartet habe, das mich aber dennoch über weite Strecken faszinieren konnte.
Für mich ist es sicherlich ein Roman den ich nochmal werde Lesen müssen um ihn in seiner ganzen Fülle erleben zu können.

:stern: :stern: :stern:,5

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