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Guterson, David - Schnee, der auf Zedern fällt




Guterson, David - Schnee, der auf Zedern fällt

Beitragvon Krümel » 19.12.2007, 14:14

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Ein etwas düsterer Roman, der von Engstirnigkeit und Vorurteilen erzählt, eben tiefe Empfindungen an denen der Mensch oft haften bleibt.

Amerika. Auf einer Insel an der Nordwestküste bei Seattle im Jahr 1954 und vor dem Hintergrund des II. Weltkriegs kommt ein Fischer beim nächtlichen Lachsfang ums Leben. Auf der Anklagebank sitzt Kabuo Miyamoto mit japanischer Abstammung. Er soll seinen Jugendfreund Carl Heine wegen eines Stückchen Land kaltblütig umgebracht haben.
Viele Zeugen werden in den Gerichtsstand gebeten und machen ihre Aussagen. Daraus ergibt sich, dass der Roman aus vielen Ebenen erzählt wird, und viele Einzelschicksale zu Tage kommen: Eine Kinderliebe zwischen Hatsue und dem Herausgeber der Inselzeitung, die Fehde zwischen der Familie Heine und Miyamoto, prägende Erlebnisse aus dem II. Weltkrieg und von einem Staatsanwalt, der endlich mal zum Sherlock Holmes ernannt werden möchte.
Diese Gerichtsverhandlung steht im Vordergrund und trägt die Handlung.

Währenddessen bricht ein Schneesturm über die Insel aus und bedeckt das Land mit feinstem Weiß aus Unschuld, was nicht nur zu einem Verkehrschaos führt …

Insgesamt erzählt dieses Buch von tiefen Verletzungen der menschliche Seele, von tief verankerten Vorurteilen und natürlich von Rassismus. Aber auch von Helden, die es schaffen gegen den Strom zu schwimmen und sich aus dieser weißen Kälte hervortun können.

“Schnee, der auf Zedern fällt” ist ein tiefsinniges Werk mit einer wunderbaren Sprache und poetischer Schönheit. Wobei auf Spannung nicht verzichtet wird, die Aufklärung sorgt dafür, dass man gefesselt weiter liest.
Ich bin sehr froh darüber, dass ich diesen schon etwas angestaubten Roman entdeckt habe, und empfehle ihn gerne als “Perle der Literatur” weiter.

Bewertung: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern:
BildLiebe Grüße,
Krümel



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von Anzeige » 19.12.2007, 14:14

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Beitragvon wolves » 19.12.2007, 14:37

Angestaubter Roman :lol: Das habe ich jetzt noch nie gehört :mrgreen:

Ist zwar schon etwas her, als ich das Buch gelesen habe, aber mir ist es als gut in Erinnerung geblieben. Wobei die Lektüre schon so lange zurückliegt, dass ich mich nur noch an den ganz groben Inhalt erinnern kann. Ah ja, die Sache mit dem Gedächtnis :oops:
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon Steffi » 19.12.2007, 17:26

Das Buch ist jetzt auch in der BRIGITTE-Hörchbuch-Edition erschienen. In der BRIGITTE Nr. 26 vom 05.12.07 ist ein Interview mit Ulrich Matthes, der das Buch eingelesen hat ... ich denke, dass ich zuschlagen werde, da die CD's immer sehr günstig sind :thumright:

Nur mal so zur Info :hurra:
Steffi
 



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