Ich werde Krümels Angebot eine Ein-Mann-Leserunde zu initiieren mal einfach in die Tat umsetzen und schauen ob es etwas für mich ist oder nicht
Aber ich warne auch vor: da es sich ja dann um eine Art Lesetagebuch handelt, wird es auch ein paar Spoiler geben, aber ich werde versuchen, diese zu gering wie möglich zu halten
Eric Walz - Die Glasmalerin
Am 15.11.07 startete in einem anderen Forum die Leserunde zu diesem historischen Roman, die vom Autor persönlich begleitet wird.
Eric Walz veröffentlichte 2005 mit Die Herrin der Päpste seinen ersten Roman.
Der Roman umfasst insgesamt 429 Seiten.
Ich habe es erst auf Seite 57 geschafft, aber ich bin bis jetzt wirklich begeistert!
Es freut mich, denn historische Romane haben es in der Regel schon recht schwer mich in ihren Bann zu ziehen, aber dieser hat bis jetzt ein paar attraktive Argumente
Die Geschichte steigt ein mit einem kleinen Prolog in dem wir die Kunkubine Carlotta kennen lernen. Die verschönt grade dem Bischof Bertani den Abend. Ihr Ziel ist es an ein Schriftstück zu kommen. Dieses erlaubt ihr in den inneren Ring zu gelangen der um den trienter Dom während des Kirchenkonzils betreten zu dürfen, denn sie hat nur ein Ziel: Erzbischof Innocento zu töten.
Wieso, weshalb, warum erfährt man hier noch nicht, aber Eric Walz schafft es bereits hier eine Stimmung zu krieren, die den Leser in seinen Bann zieht. Es ist eher ruhig und dennoch passiert sehr viel ohne das man das Gefühl hat von Ereignissen überhäuft zu werden, denn: nachdem der Bischof seinen Spaß hatte, wird er erschlagen, doch ob es Carlotta war wird hier ebenfalls offen gelassen.
Die 3 Folgekapitel nutzt der Autor dazu, uns seine wohl offensichtlichen Protagonisten vorzustellen: Antonia, die Glasmalerin. Sie gestaltete die Domfenster extra für das trienter Konzils neu und Sandro Carissimi. Von Ordenswegen in Trient ist er eigentlich Jesuit, wird aber schnell vom Fürstbischof abbestellt und soll den Mord an Bertani aufklären....
Was mich besonders hier reizt, ist es, dass der Autor seine Charaktere einführt, aber nur kleine Happen über sie und ihre Vergangenheit preisgibt und so den Leser an sein Buch bindet, denn er macht es so geschickt, dass man vor dem Buch sitzt und denkt: "Ja und? Was bedeutet das jetzt? Erzähl schon!"
Mit jedem Detail, dass man mehr über die Charaktere erfährt, merkt man immer deutlicher, dass Eric Walz sich viel Zeit mit seinen Charakteren genommen hat, denn sie haben klare Konturen und bleiben keine Schatten ihrer selbst.
Ich bin gespannt und werde gebannt weiter lesen und berichten! :lesen3: