In ihrem Vowort praezisiert Alison Weir die Konflikte der Rosenkriege. Sie unterscheidet zwischen dem Konflikt der Familien Lancaster und York (1455 - 1471) und dem der Familien York und Tudor (1483 - 1487). In "Lancaster und York" stehen die Jahre 1455 - 1471 im Mittelpunkt, doch praesentieren die ersten 190 Seiten die Vorgeschichte der blutigen Machtkaempfe:
Vorwort hat geschrieben:This story begins in 1 400 with the murder of one king, and ends in 1471 with the murder of another. One murder could be said to have been a direct result of the other. The story of what happened between 1400 and 1471, which is the storty told in this book, answers the question: how?
Die Thronfolge, Machtkaempfe, Intrigen und wechselnden Loyalitaeten dieser 70 Jahre sind zu komplex, um sie hier in einer Zusammenfassung einzustellen. Einen kurzen Abriss bietet die Wikipedia: Rosenkriege. Entschuldigt bitte, dass ich den faulen Weg waehle und nur meinen Eindruck vom Buch wiedergebe.
Nach einer kurzen Einleitung ueber Englands Status, Gesellschaft und Philosophie der Zeit steigt Weir in die Aufdroeselung der Familienverhaeltnisse ein (beginnend bei Edward III.) und die Personenfuelle samt Namen und Titeln liess mich waehrend der Lektuere immer wieder die Stammbaeume am Ende des Buches zur Rate ziehen. Erinnerungswert ist definitiv, dass Edward III. der Stammvater der Haeuser Lancaster und York war, waehrend seine Soehne die Haeuser Beaufort, Wydville und Neville zu wichtigen politischen Persoenlichkeiten aufwerteten.
Alison Weir schreibt ein sehr eingaengiges Englisch, zitiert viel aus zeitgenoessischen Quellen und heutigen Forschungsergebnissen und bettet diese Zitate gelungen in ihren Text ein. Interessant erschienen mir z. B. die Vergleiche der Angbaben von Armeestaerken nach mittelalterlicher und heutiger Schaetzung, die doch sehr auseinander gehen und darauf hinweisen, dass die Zeitgenossen entweder eine andere Zahlenfolge hatten oder gern uebertrieben. Spannend auch, dass sie Einkommen und Ausgaben damaliger Zeit mit heutigem Wert ausweist.
Insgesamt hat mir die Lektuere ausgesprochen gut gefallen und fuer mich entstand bei der Lektuere das wohlige Gefuehl "lebendiger Geschichte". Weirs Buch ueber "Katherine Swynford" liegt schon im SUB bereit und ich bin mir sicher, es ebenfalls zu geniessen!
Anmerken moechte ich noch, dass es 6 Seiten mit Illustration gibt, auf denen hauptsaechlich Koenige und Schloesser abgebildet sind. Da aber die "magnates" der jeweiligen Zeit ebenfalls eine grosse Rolle spielten, haette ich mir noch mehr Bilder gewuenscht. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass in dem langen Zeitraum, den das Buch abdeckt nicht nur eine Person einen Titel trug, sondern auch deren Soehne, bzw. Erben. Auf Dauer ist es doch anstrengend, sich zu orientieren, wer nun gerade z. B. "Somerset" ist...
Die Stammbaeume am Ende waren eine grosse Hilfe, aber da handschriftlich erstellt, manchmal etwas unuebersichtlich. Ebenso wie die Schriftgroesse des Texts eine Herausforderung. Aber wer sagt, dass Lesen immer einfach sein muss?! :stapel:
Wie im Vorwort angekuendigt, endet dieses Buch quasi mit dem Tod Henry VI. und gibt lediglich eine halbseitige Zusammenfassung spaeterer Ereignisse bis zu der Machtuebernahme der Tudors. Ehrlich gesagt, war ich darueber erstaunt und empoert, habe nun aber im Vorwort entdeckt, dass Alison Weir diese Zeit in " The Princes in the tower" behandelt und "Lancaster und York" von ihr im Nachhinein als "Prequel" zu diesem geschrieben wurde. Sicher werde ich "The Princes..." noch lesen und dann entscheiden, ob das Ende fuer mich so in Ordnung ist. Im Moment bin ich jedenfalls nicht zufrieden. Nichtsdestotrotz eine gelungene Einfuehrung in dieses komplexe Thema!