Titel: Die Manhattan Monologe
Originaltitel: Manhattan Monologues
Autor: Louis Auchincloss
Seitenzahl: 266
Verlag : DuMont
Erschienen : März 2006
ISBN: 3832178651
Preis: 19.90 EUR
Inhalt:
Die Zeit: das zwanzigste Jahrhundert. Der Ort: Manhattan und einige Landsitze. Familienname: Vollard – er könnte jedoch auch Gore oder Rockefeller lauten. Die Erzähler: Seit Generationen vermögende weiße Westküsten-Republikaner. Tätigkeit der Männer: Anwalt, Bankier oder Charmeur. Aufgabe der Frauen: Regentinnen der Familie angesichts viel beschäftigter Gatten und Söhne. Louis Auchincloss lässt in Die Manhattan Monologe einen Vollard nach dem anderen sein Leben bilanzieren. Zum Vorschein kommen gut kaschierte Konflikte oder Tragödien: statt Heldentum Flucht vor dem Kriegsdienst, Ehebruch eines brillanten Schwiegersohns oder die Befreiung eines Sohnes von der hinderlichen Ehefrau im Namen der Familienräson. Scheinbar im gehobenen Konversationston führt sich New Yorks Oberschicht selbst vor, ohne Rücksicht, am wenigstens auf ihre Kaste.
Autor:
Louis Auchincloss wurde 1917 in Lawrence, New York, geboren. Er studierte in Groton und Yale und schloss sein Jurastudium 1951 ab. Bis 1986 war er Anwalt in einer großen Wallstreet-Sozietät. Bis heute hat er 58 Bücher publiziert, darunter auch eine Biographie zu Woodrow Wilson.
Meine Meinung:
Bevor ich dieses Buch zur Hand nahm, war mir der Autor gänzlich unbekannt. Und wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte, dann wäre mir wirklich etwas Großartiges entgangen. Oder kenne nur ich diesen Autor nicht? Auchincloss muss sich hinter keinem Großen der amerikanischen Literatur verstecken. Und eines steht für mich auch schon fest, dass wird sicher nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich von diesem Autor gelesen habe.
Man könnte dieses Buch vielleicht als Episodenroman bezeichnen. Die unterschiedlichsten Erzählerinnen und Erzähler berichten über zeitlich begrenzte Ausschnitte aus ihrem Leben. Nichts hängt offenbar zusammen obwohl alles irgendwie doch zusammenhängt. Es sind alles Menschen die der oberen Schicht der Bevölkerung zuzuordnen sind. Ihre nur kleine Welt ist für sie nicht selten der Mittelpunkt des Universums, sie sind oftmals einfach nur blasiert und oberflächlich und mit Außenseitern aus der eigenen Schicht haben sie schon große Schwierigkeiten. Man ist Bankier, Anwalt und die Vokabel „Armut“ existiert nicht in ihrem Wortschatz. Traditionen werden um ihrer Selbstwillen gepflegt.
Ein wirklich lesenswertes Buch, ein bemerkenswertes Stück zeitgenössischer amerikanischer Literatur.