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Mercier, Pascal - Perlmanns Schweigen




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Mercier, Pascal - Perlmanns Schweigen

Beitragvon chip » 07.08.2011, 14:56

Erzählt wird die Geschichte Perlmanns, dessen Leidenschaft als renommierter Sprachwissenschaftler erloschen ist und sich durch seine Schwäche im Durchsetzen nicht imstande fühlt, es seinen Kollegen zu erklären. Und deshalb wird er an einem Seminar teilnehmen, wo neue Ideen besprochen werden sollen. Ideen, die Perlmann seit Monaten nicht aufs Papier gebracht hat. Die Erwartungshaltung seiner Kollegen treibt ihn in die Enge und zwingt ihn zu Handlungen, die seinen erfolgreichen Lebenslauf vernichten werden.
Mercier erschafft hier ein detailliertes Psychogramm, dass stellenweise an Dostojewskis "Schuld und Sühne" erinnert. Brilliant beschrieben die Hoffnungslosigkeit, die treibende Angst aufzufliegen, die ihn am Rand des Selbstmordes treiben. Allerdings braucht es einige Zeit, bevor der Roman an Fahrt gewinnt, Merciers Präzision lässt das Buch langatmig wirken, Wiederholungen stellen sich ein. Teil eins ist als Vorbereitung zu verstehen, Teil zwei als Ausführung, der wesentlich rasanter erzählt wird. Ein Krimi der Extraklasse.
:stern: :stern: :stern: :stern:

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chip
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Re: Mercier, Pascal - Perlmanns Schweigen

Beitragvon Krümel » 07.08.2011, 17:35

Das darf doch weiterhin ins Blog, oder? Kurz aber Zackig! Gefällt mir, ich versuche mich ja mittlerweile an Länge :thumleft:
BildLiebe Grüße,
Krümel



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Re: Mercier, Pascal - Perlmanns Schweigen

Beitragvon Pippilotta » 07.08.2011, 18:45

Hab ja auch schon von mehreren Seiten gehört, dass dies ein sehr guter Mercier ist! Aber ich habe seit "Lea" und insbesondere nach "Der Klavierstimmer" sowas von genug von Pascal Mercier dass ich eigentlich kein Buch mehr von ihm angreifen möchte ....
Herzliche Grüße
Pippilotta


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Re: Mercier, Pascal - Perlmanns Schweigen

Beitragvon chip » 07.08.2011, 20:22

@Krümel, ja, wenns denn hilft, dann darf es ins Blog. Ich halt mich beim Rezischreiben nicht mehr allzu lange damit auf. das hier hab ich innerhalb 10 min geschrieben, hier im Forum. Wenn ich schon für die Lektüre Wochen benötige, will ich mich nicht auch noch bei der Rezi aufhalten lassen :?

@Pippi, mit dem triefenden Lea-Ton hat das hier nix zu tun und auch auf philosophische Einlagen à la Nachtzug wird verzichtet. Hier wird jemand psychisch seziert, auseinander genommen. Wieder ein für mich neuer Mercier. Inwiefern sich das mit dem Klavierstimmer verhält weiß ich aber nicht.
chip
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Re: Mercier, Pascal - Perlmanns Schweigen

Beitragvon Pippilotta » 08.08.2011, 05:23

Den Klavierstimmer hab ich als "Lea²" empfunden ... schicksalsträchtig, triefend wie Du sagst, für mich unerträglich. Naja, vielleicht läuft mir der Perlmann mal über den Weg ....
Herzliche Grüße
Pippilotta


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