Erzählt wird die Geschichte Perlmanns, dessen Leidenschaft als renommierter Sprachwissenschaftler erloschen ist und sich durch seine Schwäche im Durchsetzen nicht imstande fühlt, es seinen Kollegen zu erklären. Und deshalb wird er an einem Seminar teilnehmen, wo neue Ideen besprochen werden sollen. Ideen, die Perlmann seit Monaten nicht aufs Papier gebracht hat. Die Erwartungshaltung seiner Kollegen treibt ihn in die Enge und zwingt ihn zu Handlungen, die seinen erfolgreichen Lebenslauf vernichten werden.
Mercier erschafft hier ein detailliertes Psychogramm, dass stellenweise an Dostojewskis "Schuld und Sühne" erinnert. Brilliant beschrieben die Hoffnungslosigkeit, die treibende Angst aufzufliegen, die ihn am Rand des Selbstmordes treiben. Allerdings braucht es einige Zeit, bevor der Roman an Fahrt gewinnt, Merciers Präzision lässt das Buch langatmig wirken, Wiederholungen stellen sich ein. Teil eins ist als Vorbereitung zu verstehen, Teil zwei als Ausführung, der wesentlich rasanter erzählt wird. Ein Krimi der Extraklasse.