Am Bahnhof steht plötzlich dieser Mensch neben dem Erzähler: »Suchen Sie auch ein Hotel« - und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Von nun an wird der Baseler Philosoph von diesem Schwadroneur so lange belagert, tyrannisiert, unter den Tisch getrunken und an die Wand geredet, bis er sich nicht mehr zu helfen weiß ... Ein Roman über die Grenzen der Zurückhaltung und den ungleichen Kampf von Höflichkeit und Dreistigkeit. Abgründig und virtuos. (Kurzbeschreibung aus Amazon)
Dieser Tipp eines Buchhändlers hat sich echt gelohnt! Mit viel Virtuosität erzählt Ott von einer Situation, wie wir sie eventuell ähnlich schon erlebten: Wann wird es Zeit klipp und klar Nein zu sagen und Grenzen zu ziehen? Wann werden wir Opfer der Unverfrorenheit der anderen, aber auch unserer eigenen Zaghaftigkeit? Wie sehr diese Erzählung dann fast grotesk anmutet und sich in ihrem Ausgang schon andeutet, so erscheint sie doch rgendwie plausibel. Dazu kommt, dass Ott, wenn ich nun seine Biographie sehe, viele Elemente seines Lebens oder Wissens einspielen lässt: Ein Teil der Handlung spielt in Basel, im Text tauchen auch exkurshaft wirkende Passagen über Philosophie und Musik auf. Für mich eine schöne Entdeckung!!!
Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen bei Ulm geboren. Er besuchte ein katholisches Internat und studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft. Anschließend arbeitete er als Dramaturg in Freiburg, Basel und Zürich. 1998 erschien sein Romandebüt»Ins Offene«, das mit dem Förderpreis des Hölderlin-Preises und dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet wurde. »Endlich Stille« ist Otts zweiter Roman
Broschiert: 206 Seiten
Verlag: Dtv (April 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423135514
ISBN-13: 978-3423135511