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Murakami, Haruki - Schlaf

09.03.2011, 11:44

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Eine wunderbare Parabel!

Das Wunderbare daran ist, dass die Ich-Erzählerin lange selber gar nicht erkennt wie ihr Leben verläuft, sondern „flüchtet“ und dadurch ihr Leben anders gestaltet. Sie greift wieder zum Buch, zur Schokolade und auch zum Alkohol und genießt ihr Alleinsein. „ … ich wollte etwas aus meinem Körper ausstoßen, indem ich ihn bis zum Exzess trieb.“ Das Erkennen und was sie da austreibt vollzieht der Leser direkt. Bei der Erzählerin braucht es da einen größeren Anstoß …

Ich denke, es gibt sehr viele Menschen, die gar nicht bewusst wahrnehmen in welchen Bahnen ihr Leben treibt, und wie weit sie sich selbst aufgegeben haben. „Ich spürte, dies war die Person, die ich eigentlich sein sollte. Durch den Verzicht auf Schlaf hatte ich mich selbst erweitert.“ Wunderbar wenn man sich selber so erschaffen kann, doch das Leben ist leider anders und darüber kann man nach der Lektüre dann nachdenken :wink:

„Was als biologisch natürlich gilt, ist letztlich doch nur eine empirische abgeleitete Schlussfolgerung. Ich aber befinde mich jenseits solcher Schlussfolgerungen. Man könnte mich als das transzendentale Modell eines menschlichen Evolutionssprungs betrachten. Die Frau, die niemals schläft. Die Erweiterung des Bewusstseins.“

Haruki Murakami, 1949 in Kyoto geboren, ist der gefeierte und mit höchsten japanischen Literaturpreisen ausgezeichnete Autor zahlreicher Romane und Erzählungen.

Bewertung: :stern: :stern: :stern: :stern: plus :stern: für die Aufmachung!

09.03.2011, 11:44

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