Weynfeldt hat eine Menge Geld von seinen Eltern geerbt und müsste eigentlich nicht mehr arbeiten. Doch er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als Kunstexperte für ein renommiertes Auktionshaus. Sein Freundeskreis ist in zwei Gruppen aufgeteilt. Nämlich ehemalige Freunde seiner verstorbenen Eltern – alle älter als Weynfeldt – und eine Gruppe mit welcher er sich jeden Donnerstag in einem italienischen Restaurant trifft – alle jünger als Weinfeldt. Seine jüngeren Freunde unterstützt er immer wieder finanziell in den verschiedensten Bereichen. Einem zahlt er den Webauftritt, einem anderen finanziert er ein hoffnungsloses Filmprojekt und einem dritten zahlt er immer wieder Auslandaufenthalte.
Eines kann Weynfeldt nicht, nämlich nein sagen oder sich gegen irgendetwas zur Wehr setzen. Desshalb wird er von seinen Freunden auch immer wieder ausgenutzt.
Eines Tages lernt er in einer Bar Lorena kennen. Sie betrinken sich, begeben sich anschliessend in Weynfeldts Wohnung und verbringen dort gemeinsam die Nacht – ohne miteinander zu schlafen. Aber auch von Lorena wird er nunfort ausgenutzt.
Das zentrale Element in der Geschichte ist ein überaus wertvolles Bild des Malers Félix Vallotton. Dieses Bild soll versteigert werden und Lorena sowie andere sogenannte „Freunde“ von Weynfeldt vollen unrechtmässig Kapital aus dem Verkauf des Bildes schlagen.
Suter erzählt die Geschichte in einer sehr angenehmen und einfachen Sprache. Manchmal wirkt sie schon ein wenig zu banal.
Er versteht es wie immer, den Leser mit kleinen Wissens-Häppchen zu versorgen und die Spannung jederzeit aufrecht zu erhalten. Man liest gespannt Seite um Seite, das Lesetempo wird erhöht und die Buchstaben werden immer gieriger verschlungen. Der Schluss ist voraussehbar und am Ende legt man das Buch weg und hat eine nette Geschichte gelesen welche aber wahrscheinlich ziemlich schnell wieder vergessen wird.
Interessant ist der Einblick in die Schweizer Kunst- und Auktionsszene. Auch macht das Buch Lust sich ein Bild wieder einmal genauer anzusehen.
Wie gesagt eine nette, unterhaltsame Geschichte von der man nicht zu viel erwarten darf. Trotzdem hat mir das Buch ein paar Stunden angenehme Lesefreude bereitet.
Nikito33