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Queneau, Raymond - Zazie in der Metro

20.01.2012, 15:54

Die kleine Zazie kommt für ein Wochenende nach Paris zu ihrem Onkel und freut sich tierisch, einmal mit der Metro fahren zu dürfen. Leider streikt sie an eben jenem Wochenende. Das jedenfalls erzählt ihr Onkel, und weil sie sich damit nicht zufrieden gibt, überzeugt sie sich selbst, indem sie ausbricht und sich auf die Suche nach einer Metrostation macht. Unterwegs trifft sie eine Handvoll skuriler Figuren, die sie mit ihrem losen Mundwerk in Zaum hält.
Ein rasanter Roman, geschwind wie die Metro (höhö... ein Brüller) dialoglastig und reich an Handlung, wobei alles in Frage gestellt werden muss, da nichts gewiss ist. Sollte ein Fakt auftauchen, wird er im nächsten Satz schon wieder dementiert. Der Roman ist ein Spiel mit der Sprache, das eigenltiche Steckenpferd des Autors (den ich unbedingt mal im Original lesen muss). So wechselt er von der ordinären Gossensprache hin zum wissenschaftlich distinguierten Auswuchs an Fremdwortgeschwüren.
Weil die Sprache im Vordergrund steht, halte ich eine deutsche Übersetzung für absurd, da die eigentliche Geschichte zwar unterhält, aber nur als Mittel zum Zweck herhalten muss, nämlich der Sprache ein Gehege zu verschaffen, sich die Beine zu vertreten.
Es erinnert an Filme von Dany Boon, die von der Sprache, von Dialogen und Dialekten leben und nicht übersetzbar sind, ohne einzubüßen.
:stern: :stern: :stern:

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20.01.2012, 15:54

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