Friedrich Christian Delius, Der Königsmacher
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Seitenzahl: 317
Inhalt:
Der eher erfolglose Schriftsteller Albert Rusch will endlich einen Beststeller landen.
Als er eines Tages per Zufall erfährt, dass er ein Abkömmling einer unehelichen Königstochter ist, hält er das für den passenden Stoff. Er beginnt seinen Roman über die Liebesgeschichte des Prinzen Wilhelm von Oranien mit einer Berliner Bäckerstochter und Tänzerin, und dem Schicksal ihres illegitimen Kindes.
Um bereits vor Erscheinen und Beendigung auf sich aufmerksam zu machen, schreibt er provokante Artikel über die Preußen in Zeitungen, worauf er in zahlreiche Talkshows eingeladen wird. Eine steile, aber kurze Kariere als Berufspreuße nimmt ihren verhängnisvollen Anfang.
Meine Meinung:
Eigentlich erzählt der Autor hier zwei Stories.
Zum einen die Geschichte der unehelichen, geheim gehaltenen Königstochter, zum anderen die Geltungssucht des bisher erfolglosen Schriftstellers, der schließlich seine Verliebtheit zu Luise von Preußen entdeckt und ins Nichts fällt.
Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich immer wieder ab. Man hat das Gefühl der Autor kann sich nicht so recht entscheiden, was ihm wichtiger ist.
Das Heranwachsen der Königstochter unter verschiedenen Pflegeeltern ohne zu wissen wer sie wirklich ist, finde ich bewegend. Leider werde ich immer wieder durch die Karieresucht des Schriftstellers Albert Rusch, der sich stetig mehr dem Adel zugehörig fühlt, herausgerissen. Seine noch am Anfang nachempfundenen Probleme beginnen mich zu langweilen, sein gegensätzliches Denken hat etwas absurdes und bleibt doch sehr an der Oberfläche, um zum Schluß hin ins märchenhafte abzudriften.
Dadurch schafft es dieses Buch nicht über das Mittelmaß hinauszukommen. Schade der Anfang war vielversprechend. Ein Buch über das man sehr unterschiedlicher Meinung sein kann.
Gruß Wirbelwind
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Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen der Worte.