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Pèrez-Reverte, Arturo - Der Club Dumas




Perez - Reverte, Arturo - Der Club Dumas

Beitragvon schnecke » 17.04.2007, 20:39

Klappentext
Lucas Corso sucht im Auftrag von Händlern und Sammlern nach seltenen Erstausgaben und wertvollen Wiegendrucken. Zwei bibliophile Kostbarkeiten werden dem Bücherjäger zum Verhängnis: ein kostbarer okkulter Band, dessen Drucker vor Jahrhunderten auf dem Scheiterhaufen endete, und ein Kapitel eines Originalmanuskriptes von Alexandre Dumas. Manche Bücherschätze entzünden offensichtlich Leidenschaften, die geradewegs in den Wahnsinn führen …

Der Autor:
Arturo Perez - Reverte, geboren 1951 in Cartagena, ist Journalist und hat bis jetzt 21 Romane geschrieben, von denen einige in mehrere Sprachen übersetzt und teilweise auch verfilmt wurden.
Er lebt größtenteils auf seinem Segelboot vor der spanischen Küste.

Mein persönlicher Eindruck:
Vor der Lektüre dieses Buches sollte man unbedingt "Die drei Musketiere" gelesen und auch sonst ein wenig über Alexandre Dumas bescheid wissen, was bei mir leider nicht gegeben war.
Ebenfalls fremd aber sehr interessant war die Welt des Buchdrucks, die anhand des Weges der Manuskripte ausführlich beschrieben wird und am Ende des Buches auch mit einem Glossar versehen ist. Auch das Thema Urkundenfälschung kommt dabei nicht zu kurz.
Die eigentliche Handlung ist etwas verworren und war für mich nicht nachvollziehbar, ich merke auch, dass ich bereits nach 14 Tagen den Ablauf und die Begründung des Geschehens nicht mehr genau rekonstruieren kann.
Zwei Manuskripte werden einem sogenannten Bücherjäger übergeben, in beiden Fällen steht die Echtheit ein wenig im Zweifel, und bald nach Erhalt beginnen Anschläge auf sein Leben. So weit, so spannend, aber wie sich alles entwickelt und am Schluss begründet wird, hat mich am ehesten an den Film "Das Spiel" mit Michael Douglas erinnert.

Meine Wertung:
:stern: :stern: :stern:

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schnecke
 

von Anzeige » 17.04.2007, 20:39

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Pèrez-Reverte, Arturo - Der Club Dumas

Beitragvon Nerolaan » 18.07.2008, 13:43

Ein Buch in dem die Bücher die Hauptdarsteller sind

Lukas Corso ist Bücherjäger. Das heißt, dass er im Auftrag von namenhaften Antiquaren beauftragt wird, seltene Auflagen, jahrhundertalte Erstausgaben und Sammlerstücke zu finden und sie zu kaufen.
Innerhalb von nur wenigen Tagen erhält Corso zwei Aufträge: sein Freund La Ponte bittet Corso heraus zufinden, ob das angebliche Kapitel Le vin d´Anjou aus den Drei Musketiere wirklich echt ist und somit von Dumas selbst geschrieben wurde. Und der berühmte Antiquar Vario Borjas drückt ihm eins der drei einzig bekannten Exemplare der Neun Pforten in die Hand und beauftagt ihn, ihm zu sagen, welches Exemplar der drei echt ist.
Und so macht Corso sich auf die Suche nach den Geheimnissen der Bücher. Doch schnell wird klar: Corso ist in eine Sache verwickelt worden, die größer ist, als nur die Echtheit dieser beiden Bücher: Corso wird verfolgt, man lauert ihm auf, beklaut ihn und schlägt ihn zusammen.
Und: die Bücher, vorallem Die Neun Pforten mit denen sich angeblich der Teufel rufen lässt, bringen den Tod....

Der spanische Autor Arturo Pèrez-Reverte kann fast als kleiner Geheimtipp durchgehen: ist er ,und sind seine Werke hier doch relativ unbekannt.
Aber das sollten sie nicht sein!
Zumindestens hat es sein Der Club Dumas verdient Beachtung zu finden.

Pèrez-Reverte erzählt eine Geschichte über die Bücher, die sich fast wie ein Thriller lesen lässt.
Je weiter man liest, desto dringender möchte man wissen wie es enden wird und was es so geheimnissvolles mit den Büchern auf sich hat und was sie verbindet. Dabei sei angemerkt, dass der Autor es schafft, das Intrigengespinst bis zum Schluss aufrecht zu erhalten und der Leser nicht ahnen kann worauf die Geschichte zu steuert, was am Ende passieren wird.
Pèrez-Reverte nimmt im Verlauf des Romans immer wieder Bezug auf Dumas´ Die Drei Musketiere und auch hin und wieder auf Mellvilles Moby Dick; es ist nicht nötig die Romane zu kennen, wird man doch mit dem Nötigsten vom Autor an Wissen vesorgt, aber ich kann mir vorstellen, dass viele Anspielungen noch besser sind, wenn man die Werke kennt.
Da die Hauptdarsteller die Bücher sind, fällt es auch wenig ins Gewicht, dass sich Pèrez-Reverte darauf beschränkt die Charaktere nur so ausführlich wie unbedingt nötig zu beschreiben.

Anerkennung hat auch der btb-Taschenbuchverlag an dieser Stelle verdient: in allen drei Exemplaren der Neun Pforten sind unterschiedliche Bildtafeln abgebildet, die der Verlag dem Buch komplett beifügte. So kann man zusammen mit Corso auf Fehlersuche gehen und weiß genau, worauf sich Corso in seinen Gesprächen bezieht.

Einziger Wehmuttropfen: das Ende ist im Gegensatz zum vorangegangenen Roman sehr spartanisch ausgefallen; es war viel zu schnell und vorallem unbefriedigend vorbei.

Dennoch: Der Club Dumas ist ein interessanter, spannender Roman und es lohnt sich mal rein zu lesen!

:stern: :stern: :stern: / :stern:

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Zuletzt geändert von Nerolaan am 18.07.2008, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Krümel » 18.07.2008, 15:20

Du so als Admin von drüben, bekommst doch bestimmt die Verlinkung zu Amazon hin, oder? :wink: Üb ein bisschen, dann klappt das :mrgreen:
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Beitragvon Karthause » 18.07.2008, 17:04

Danke für die von mir erhoffte und gewünschte Rezi. Du gibst dem Buch 3,5 Sterne. Gibt es den Abzug ausschließlich wegen dem unbefriedigendem und zu schnellen Ende? Ich bemäkel das ja auch recht gern bei den Romanen.
Viele Grüße
Karthause

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Beitragvon Nerolaan » 18.07.2008, 17:49

Krümel hat geschrieben:Du so als Admin von drüben, bekommst doch bestimmt die Verlinkung zu Amazon hin, oder? :wink: Üb ein bisschen, dann klappt das :mrgreen:


Ist dir noch nie aufgefallen, dass ich immer nur die Bilder reinsetze ohne Link? Aber ich änder es natürlich wenn du magst...

@ Karthause:

Ja, ich fand das Ende schon sehr unbefriedigend. Immerhin habe ich vorher 460 tolle Seiten gelesen und dann ist es innerhalb von 7 Seiten vorbei, einfach so...:shock: Also, da hätte er sich im Vorfeld schon etwas kürzer fassen sollen oder sich auch für das Ende 20 Seiten mehr Zeit nehmen sollen.
Und unter dem Aspekt fand ich dann auch, dass das Buch kleine Längen hatte, die aber als solche erst auffallen, wenn man durch ist.

Und trotzdem: unterm Strich hat es mir doch sehr gefallen und es hat sich gelohnt! :-)
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Beitragvon Krümel » 18.07.2008, 18:25

Nerolaan hat geschrieben:Ist dir noch nie aufgefallen, dass ich immer nur die Bilder reinsetze ohne Link? Aber ich änder es natürlich wenn du magst...


Supi, ich halte ja Pippis-Stellung, und Pippi macht immer nur schön lieb und brav, ich bin da ein wenig anders :wink: :mrgreen:
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Beitragvon Katia » 18.07.2008, 20:39

Zu diesem Buch gibt's schon eine Rezi (mir gerade beim "in den Index setzen" aufgefallen):

http://www.iphpbb.com/board/viewtopic.p ... =9598#9598

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Beitragvon Krümel » 18.07.2008, 21:03

Katia hat geschrieben:Zu diesem Buch gibt's schon eine Rezi (mir gerade beim "in den Index setzen" aufgefallen):


Dankeschön Katia. Ich habe es geändert :D
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