Dieses Buch habe ich sehr gerne gelesen, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Einerseits wegen der doch so fremden Kultur und Geschichte des an sich - abgesehen von den Schlagzeilen in den Nachrichten - fremden Landes, anderseits weil der Autor ein genialer Erzähler ist. Gebannt verfolgt man die problematische Beziehung des Amirs zu seinem Vater, die Hassliebe zu Hassan im Hintergrund der politischen Umwälzungen.
Insgesamt gesehen hätte ich mir gewünscht, objektiver und detaillierter über das Leben und die Gesellschaft Afghanistans zu erfahren. Ebenfalls bemängeln muss ich den doch vorhersehbaren und etwas platten Schluss, der eher einem Schinken à la Hollywood näher kommt als einem ernsthaften Abriss der afghanischen Kultur, Politik und Gesellschaft.
Aufgrund der tollen Erzählweise vergebe ich trotz schwächerem - weil zu sehr konstruierten - 2. Teil insgesamt