OT: Bone Parade
Broschiert: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet (April 2007)
ISBN-10: 3442366240
ISBN-13: 978-3442366248
8,95 EUR
Ashley Stassler ist einer der weltbesten Bildhauer. Diesen Ruhm erwarb er sich durch seine Skulpturenserie „Family-Planning-1-8“ In seinen Werken thematisiert Stassler den Schmerz und das Entsetzen, was den Gesichtern seiner Skulpturen lebensecht anzusehen ist. Für die Realisierung seiner Projekte benötigt er Familien, aber nicht als Modelle, sondern als Opfer. Bei der Auswahl ist er besonders „sorgfältig“. Er entführt sie und bringt sie auf seinem Anwesen in einem im Keller errichteten Käfig unter. Stassler lässt sie trainieren bis ihre Körper seinen Vorstellungen entsprechen. Während der Gefangenschaft lässt er keine psychologischen Tricks aus, um die Familienmitglieder gegeneinander auszuspielen. Dann, wenn Entsetzen, Angst und Schmerz nicht mehr zu steigern sind, macht er Abgüsse von ihren Körpern und bringt sie mit perfider Perfektion, die für ihn in Genuss mündet, um.
Die Kunststudentin Kerry kann ihr Glück kaum fassen, sie hat ein Praktikum bei Ashley Stassler, ihrem Idol, ergattert und reist erwartungsvoll auf die abgelegene Ranch des Meisters. Aber schon nach wenigen Tagen meldet Stassler sie als vermisst.
Mark Nykanen bedient sich in seinem Roman zweier verschiedener Erzählebenen. Ashley Stassler lässt er seine Gedanken, Gefühle und grausamen Pläne in der Ich-Form erzählen. Die Geschehnisse um die Stundentin Kerry , ihre Professorin und die anderen an der Handlung beteiligten werden aus der Sicht eines Dritten geschildert.
Ich habe die Romane von Mo Hayder und Tess Gerritsen begeistert gelesen. Sie waren blutig und brutal. Mark Nykanen eröffnet mit seinem Buch „Totenstarre“ eine für mich neue Dimension im Genre des Psychothrillers. Seine Fantasien sind krank, grenzwertig, abartig. Er beschreibt einen Täter, dem seine Einzigartigkeit zur Obzession geworden ist.
Obwohl ich von Beginn an den Täter kannte, baute Nykanen einen Spannungsbogen auf, der mich an dieses Buch fesselte. Fast atemlos las ich mich von Grausamkeit zu Grausamkeit und konnte den Roman erst nach dem wahrlich explosiven Ende aus der Hand legen.
„Totenstarre“ ist auf seine Weise einzigartig. Aber wer den geschliffenen, facettenreichen, feinen Kriminalroman liebt, sollte dieses Buch lieber im Regal stehen lassen. Ich glaube, dieses Buch wird die Meinungen der Leserschaft auseinander driften lassen.