OT: The curious case of Benjamin Button
erstmals erschienen 1922
Diogenes Verlag
70 Seiten
Benjamin kommt als 70-jähriger Greis, mit weißem Bart und welker Haut zur Welt. Der Schock – speziell bei seinem Vater, einem angesehenen Unternehmer – steckt tief, völlig orientierungslos und verkrampft versuchen die Eltern, ihn wie ein normales Baby zu behandeln. Doch in dem „Kind“ steckt ein „erwachsener“ Geist, der weder mit Babyrasseln etwas anfangen kann, noch sich im Kindergarten wohlfühlt. Mit den Jahren stellt sich ein seltsames Schicksal heraus: Benjamin wird von Jahr zu Jahr jünger, im Aussehen und auch im Geist, bis er letztendlich im Stadium eines Kleinkindes landet.
Dieses Buch – das eher einer Kurzgeschichte anmutet – ist ein wahrlicher Genuss. Allein die Idee des verkehrten Lebensablaufes finde ich genial, die Umsetzung derselben ebenfalls. Kurz, prägnant und ohne viel Umschweife wird auf nur wenigen Seiten das tragisch-komische Leben des Benjamins mit all seinen Hindernissen und auch überaus witzigen Episoden erzählt. Auf den nur knapp 70 Seiten bleiben natürlich die Charaktere auf der Oberfläche, wird auf einzelne Lebensabschnitte nicht näher eingegangen. Doch dies tut in diesem Fall dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Das Buch hat mich wunderbar unterhalten.