Er ist Ingenieur, wohnt in New York, reist ständig um die Welt, um seine Turbinen installieren zu lassen.
Als Walter Faber Mitte der 1950er in ein Flugzeug steigt, ahnt er noch nicht, dass ihn seine Vergangenheit einholen wird und sich sein Leben für immer verändert.
Faber soll erneut für die UNESCO nach Südamerika reisen und trifft im Flugzeug Herbert, den Bruder seines Jugendfreundes Joachim.
Wochen später trifft er auf einem Schiff Elisabeth: 21 Jahre jung, hübsch und Faber verliebt sich in sie. Von Anfang an erinnert Elisabeth , oder Sabeth, wie er sie liebevoll nennt, an seine Exfreundin Johanna. Was anfänglich eine Vermutung, ist schon bald Gewissheit: Elisabeth ist Fabers Tochter, die eigentlich nicht hätte da sein sollen....
Vor 1 ½ Jahren habe ich Frischs Drama
Andorra gelesen, dass ich sehr gut fand. Dementsprechend neugierig war ich auf ein weiteres Wiedersehen mit Frisch.
Doch was soll ich sagen?!
Unterm Strich bin ich ein wenig enttäuscht.
Frisch erzählt die (wahrscheinlich) letzten Monate eines Rationalisten, eines Menschen, der Probleme hat, sich mit seinem naturwissenschaftlich geprägten Leben, in dieser Welt zurecht zufinden.
Frisch schildert dieses Problem zwar durch seine Art zu erzählen sehr gut, aber dennoch bleibt bis zu einem gewissen Grade die Frage nach dem Warum zurück.
Warum erzählt Frisch dieses Geschichte? Warum erzählt er sie so, wie er sie erzählt?
Sicher, nicht immer muss eine Geschichte so klar strukturiert sein, dass der Leser auf alles eine ganz klar und eindeutige Antwort erhält. Dennoch bleibt bei
Homo Faber ein hilfloses Gefühl zurück.
Da nützt es auch recht wenig, dass Faber Parallelen zu Ödipus aufweist.
Die Erzählung zeigt, dass Frisch großes Potenzial hat. Dieses nutzt er aber hier nicht. Sein Stück
Andorra gibt wesentlich mehr her, als
Homo Faber.
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