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Wilde, Oscar - Das Bildnis des Dorian Gray

31.05.2007, 08:18

Laut Klappentext:
„Das Bildnis des Dorian Gray“, der meistgelesene Roman der englischen Literatur, ist die unheimliche Geschichte vom Jüngling mit der anmutigen Gestalt, der seine Seele verkauft, um seine Schönheit zu retten.

Meine Meinung:
Dorian Gray wird durch Lord Henry in seinem Jugendwahn und dessen Einstellung zum Leben bestärkt und beeinflusst. So sehr, dass sein Wunsch, „Wenn ich immer jung bleiben könnte und dafür das Bild immer älter würde.“ in Erfüllung geht. Dorian lebt sein Leben in vollen Zügen. Nichts ist ihm heilig, alles geht. Doch sein Porträt nimmt die Züge seines hemmungs- und rücksichtslosen Lebens an.
Dorian hätte zwar die Chance sein Leben zu ändern, aber er ergreift sie nicht. Er erscheint mir immer gelangweilter. Nichts interessiert ihm wirklich, nichts geht ihm wirklich nah, noch nicht einmal seine grauenvollste Tat.
Ändern möchte er an seiner Lebenseinstellung nichts, das Porträt, das sein wirkliches Ich zeigt, wird an einem weit entfernten und nur ihm zugänglichen Zimmer verbannt.

Oscar Wilde hat mit diesem Werk eine Kritik an die Dekadenz seiner Zeitgenossen geschrieben. Wunderbar fand ich auch die elegante Art des Schreibens von Wilde. Ein echter Genuss muss es wohl sein, das Buch in Original lesen zu können. Dafür reichen leider meine Englisch Kenntnisse nicht aus.

Von mir bekommt es :stern: :stern: :stern: :stern:

Bild

31.05.2007, 08:18

31.05.2007, 09:46

Das liegt noch immer am SUB und hätte beinahe auch auf die SUB - Abbauliste mitkommen müssen, aber die anderen Fälle liegen noch länger. :wink:
Jedenfalls ist deine Rezension jetzt ein Ansporn, mich auch daran zu machen.

31.05.2007, 11:55

"Das Bildnis des Dorian Grey" habe ich vor Jahren gelesen. Da es mich aber wirklich sehr beeindruckt hat, war mir immer klar, dass es nicht bei diesem einen Mal bleiben wird.

Was hältst du davon, eine Minileserunde zu starten, Schnecke? Nenn einfach einen Zeitpunkt, der dir recht ist - vorausgesetzt, du hast Lust, das Buch gemeinsam mit mir und vielleicht noch ein paar anderen InteressentInnen zu lesen...

Lg
Susannah

31.05.2007, 16:51

Um diesen Klassiker von Oscar Wilde schleiche ich nun auch schon einige Zeit herum. Ich denke, da werde ich morgen mal einen Abstecher in meine Buchhandlung machen, und mir den Roman besorgen.
Wenn denn hierzu eine kleine LR zustande kommt, würde ich auch gerne teilnehmen.

Gruß
Richard

31.05.2007, 17:54

Ich habe das Buch schon zweimal gelesen, und werde es gewiss nochmals lesen, denn ich bin über die Idee und Gestaltung immer wieder fasziniert.

Bewertung aus dem Bauch heraus: :stern: :stern: :stern: :stern: (:stern:)

31.05.2007, 17:54

Wir hatten es ja letztes Jahr nochmals in der Leserunde im BT gehabt. Ich las es damals zum zweiten Mal, und auf Englisch. Es lohnt sich m.E. jedenfalls die jetzt noch Zögernden zu ermutigen!!!

31.05.2007, 18:02

ja, genau, ich habe damals auch im Rahmen der KLR dieses Buch gelesen.

Ich fand die Charakterisierung der Personen extrem gut gelungen, auch der Humor sprach mich an. Ein Klassiker, der keineswegs verstaubt ist und der auch an Aktualität bis heute nicht verloren hat!

01.06.2007, 07:05

Ich kann auch nur schreiben, wenn ihr könnt, lest es doch hier in einer kleinen LR. Ich empfand das Buch als sehr gelungen und kein bißchen langweilig, wie mal im Klassikforum geschrieben worden ist.
Es gehört für mich zu den Büchern, die ich noch einmal lesen möchte, aber noch nicht im Anschluss.

@Tom: In Original! Wie schön! :D

01.06.2007, 07:41

Hallo,
ich habe das Buch ebenfalls vor einigen Jahren gelesen würde es aber gerne in einer Leserunde wiederholen.
Terminlich passt es leider erst ab 01.08.07. Wenn Euch das nicht zu spät ist...?

Viele Grüße
Leseratte

01.06.2007, 09:48

Für mich ist der 1. 8. als Starttermin ok.

Lg
Susannah

01.06.2007, 13:46

Susannah hat geschrieben:Für mich ist der 1. 8. als Starttermin ok.


[schild=14 fontcolor=0000FF shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1 nxu=47363231nx34148]Dito[/schild]

Gruß
Richard

30.06.2009, 06:12

Während eines Besuchs bei seinem Freund und Maler Basil, trifft der Lebemann Lord Henry auf den jungen, schönen, unverdorbenen Dorian Gray. Henry hat die Gabe, seine Menschen durch unmoralische Maximen zu beeindrucken und sie zu beeinflussen. Er setzt diesem Dorian den Floh ins Ohr, die Jugend auszureizen, die Schönheit zu seinen Gunsten auszuspielen. „Leben sie ihre Jugend, solange sie sie noch haben“ und „Leben sie das herrliche Leben, das in ihnen steckt“ und „Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt.“

Das Samenkorn des Lasters ist gelegt und die Pflanze gedeiht schnell. Eitelkeit, Verbrechen und Überheblichkeit zeichnen Dorians junges Leben aus. Umso leichter fällt ihm die Sittenlosigkeit, als er seine Seele gegen den Erhalt ewiger Jugend und Schönheit eintauscht. Sein alter ego tritt als triumphierender Held durch die Zeit, scheinbar von Tugend und Anmut geprägt, während die Spuren seines Lotterlebens seinem „Doppelgänger“ auf der bemalten Leinwand, ein Geschenk Basils, aufgebürdet werden. Ähnlich wie in Stevensons „Jekyll und Hyde“ kann er nun ohne Konsequenzen seine unmoralischen Triebe ausleben. Ruhigen Gewissens kann er sich im Spiegel betrachten, keine Sünde, keine verräterischen Spuren haften an der Makellosigkeit seiner Erscheinung.

„Es wäre besser für ihn gewesen, wenn jeder Sünde in seinem Leben ihre sichere, rasche Strafe gefolgt wäre. In der Bestrafung lag Läuterung.“

Der liebenswerte Jüngling entwickelt sich zur unhaltbaren Bestie, zum Menschen ohne Gefühl. Von Arroganz und Niedertracht getrieben, rennt er in sein Verderben. Wilde hat hier einen maßlos abscheulichen Helden geschaffen. Aber er befindet sich in guter Gesellschaft – zwischen dem Frauen hassenden und zynischen Lord Henry und dem eigensüchtigen Maler Basil, der Dorian für sich nutzen wollte, ihn besitzen wollte. Doch gerade in der hemmungslos agierenden Sünde liegt bei mir die Faszination. Mehr noch bin ich aber von der Sprache Wildes begeistert. Ausdrucksvoll und leidenschaftlich, gespickt mit herrlichen Aphorismen. Es scheint fast so, als wolle Wilde die Ästhetik selbst in den Sätzen reflektieren lassen.
:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

30.06.2009, 08:13

chip hat geschrieben:Es scheint fast so, als wolle Wilde die Ästhetik selbst in den Sätzen reflektieren lassen.


Den Satz finde ich wahnsinnig gut zutreffend :D

30.06.2009, 09:06

Ich habe diesen Klassiker der Weltliteratur vor einigen Jahren gelesen und musste betrübt feststellen, dass er nicht mein Fall ist. Die blumige Sprache und schwülstige Atmosphäre kann ich ein ganzes Buch hindurch schlecht ertragen. Auch das pausenlose Einflechten geistreicher Aphorismen hat mich gestört. Ich finde, sie sollten - wenn überhaupt - nur spärlich in einem Roman verwendet werden. Ich muss gestehen, ich habe mich zwischendurch ein bisschen gelangweilt... :?

30.06.2009, 14:46

Ich habe es genauso wie Monika empfunden, was letzten Endes dazu führte, dass ich das Buch nach der Hälfte abbrach.
Ich habe es hin und wieder zwar mal erneut versucht, bin aber immer wieder gescheitert :oops:
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