Die Frau, die hier berichtet, findet diesen Mann im örtlichen Kasino. Die gebannte Leidenschaft am Spieltisch, die verkrampften Hände des Jünglings um die Jetons, die fiebrige Gestalt strahlen Faszination aus. Nachdem er sein letztes Hemd verspielt, Selbstmord gefährdend erscheint und sichtlich Hilfe benötigt, greift sie ihm unter die Arme und besorgt ihm ein Hotelzimmer. Die Liebe gedeiht am darauf folgenden Tag, den sie gemeinsam verbringen. Sein Schwur, das Spielen aufzugeben und mit dem geborgten Geld in den nächsten Zug zu steigen sowie seine Tränen der Dankbarkeit übermannen sie. Sie fasst den Plan, ihn zu begleiten, ihr Leben zu verlassen, um in der Fremde bei ihm sein zu dürfen. Doch es kommt anders …
Zweig hat hier eine intensive Erzählung geschrieben. Intensiv, weil dramatisch und nachvollziehbar. Hier präsentiert er einen lückenlosen Text, logisch im Aufbau, der in seinen anderen Erzählungen fehlt. Die Spannung wird gesteigert, die Gefühle werden nicht so klischeebefangen dargestellt, kurz: sie hat mir gefallen.
Gruß,
chip
