Kurzbeschreibung von amazon.de
Jonas ist allein. Zuerst ist es nur eine kleine Irritation, als die Zeitung nicht vor der Tür liegt und Fernseher und Radio nur Rauschen von sich geben. Dann jedoch wird Jonas klar, dass seine Stadt, Wien, menschenleer ist. Ist er der einzige Überlebende einer Katastrophe? Sind die Menschen geflüchtet? Wenn ja, wovor? Jonas beginnt zu suchen. Er durchstreift die Stadt, die Läden, die Wohnungen und bricht schließlich mit einem Truck auf, um nach Spuren der Menschen suchen. Mit wachsender Spannung erzählt Thomas Glavinic davon, was Menschsein heißt, wenn es keine Menschen mehr gibt.
Meine Meinung
Ich bin mit sehr großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, vielleicht mit zu großen. Thomas Glavinic wird momentan als großer österreichischer Nachwuchsschriftsteller gefeiert und dementsprechend befindet sich dieses Buch momentan in aller Munde bzw. auf den Bestsellerlisten.
Meinen Erwartungen wurde nicht entsprochen.
Würde ich in der Früh aufwachen und feststellen, dass niemand - absolut niemand, kein Mensch und kein Tier – anwesend wäre, ich vollkommen alleine wäre, würde ich diesen Zustand anfangs wohl einmal genießen. Wien für mich alleine, ganz Österreich für mich alleine zu haben, ohne Stau, ohne Verkehr, ohne Lärm, das wäre schon verlockend!
Nicht aber der Protagonist dieses Buches. Ab dem Zeitpunkt geht er nur mehr bewaffnet aus der Wohnung, leidet unter Verfolgungswahn und hat das dringende Bedürfnis, Stätten seiner Kindheit aufzusuchen.
Langsam aber sicher entwickelt er eine Paranoia, glaubt, Geräusche zu hören und Schatten zu sehen. Er beginnt, die leeren Straßen zu filmen, stellt überall in ganz Wien (und später in ganz Europa) Kameras auf und filmt sich selber im Schlaf.
Leider wiederholen sich auf den 400 Seiten immer wieder dieses Handlungsstränge. Er filmt sich und die Welt, er fährt durch Österreich (später durch Europa), besucht fremde Wohnungen und Geschäfte. Die Spannung und das flaue Gefühl, das zu Beginn aufgebaut wir, können leider nicht gehalten werden, und so wird das Buch ab der Hälfte eigentlich nur mehr langweilig.
Die in den Rezensionen bei
Amazon erwähnte Unlogik mancher Dinge (von einem Moment auf den anderen verschwinden alle Menschen und Tiere ohne dass ein Chaos hinterlassen wird, manche Geschäfte sind geöffnet, manche geschlossen, Strom- und Elektrizität funktionieren einwandfrei, etc) hat mich eigentlich nicht so gestört.
Auch mit dem Schluss bin ich nicht zufrieden, es gibt keine Auflösung der Situation, auch keine Erklärung
Wie schon erwähnt kann ich die Begeisterung, die um dieses Buch herrscht, nicht teilen.
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