Houellebecq, Michel - Plattform

[center]Houellebecq, Michel: Plattform[/center]

Inhalt: Michel ist etwa 40 Jahre, in leitender Position im Kultusministerium, lebt ein zufrieden ein langweiliges Leben, zwischen Quizshow im TV, Peepshow nach der Arbeit. Nach dem Tod seines Vater macht er eine Gruppenreise nach Thailand, Abenteuer, Strandaufenthalte, für ihn und dies anderen männlichen Singles auch Kontakte zu thailändischen Prostiuierten. Er lernt auf dieser Reise Valerie kennen, eine 28jährige, die in der Tourismusbranche arbeitet, sie sehen sich in Paris wieder, leben bald zusammen, Sex spielt eine große Rolle in ihrer Beziehung. Ein neuer Job Valeries und ein Aufenthalt auf Kuba, sexuelle Erlebnisse inklusive, bringt eine neue Geschäftsidee, die "Aphrodite"-Clubs, ein Hotel-Club-Konzept, das Sex-Touristmus ohne großem Aufwand "organisiert" ermöglicht - zur Eröffnungswoche fliegen die beiden wieder nach Thailand ...

Achtung: Klappentext und Amazonbeschreibungen neigen zu Spoilern.

Der Roman ist in Ich-Form geschrieben, Michel erzählt manchmal distanziert seine Geschichte.

Meine Meinung: Mein erster Houellebecq, und er war in etwa so, wie ich ihn mir nach dem Film "Elementarteilchen" und dem was ich in der Presse so über den Autor gelesen habe, vorgestellt hatte: pornographisch, teils depressiv, teils sehr witzig und mit interessanten gesellschaftskritischen Elementen - er charakterisiert die moderne gesellschaft in gewissen Aspekten sehr schonungslos.. Ich bin mir nicht sicher, ob man diese wirklich so drastisch darstellen muß, wie Houellebecq das tut, ich bin mir nicht sicher, warum seine Hauptfigur solch ein kaputter Charakter ist (er gibt uns auch keine Erklärung dafür), sexbesessen und doch tief innen ein Romantiker. Insgesamt bin ich mir über mein Schlußurteil über dieses Buch noch nicht ganz im Klaren. Klar ist aber: Ich habe nichts dagegen ein weiteres Buch des Autors zu lesen, ich kann aber auch verstehen, dass jemand seine Schreibe völlig absurd und abstossend findet.

Katia