(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)
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McEwan, Ian - On Chesil Beach (Am Strand)

16.09.2007, 13:02

[center]Ian McEwan - On Chesil Beach
(dt: Am Strand)
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Ian McEwan neuer Roman, eher eine Novelle, führt uns an den "Chesil Beach" in Dorset, wo Edward und Florence auf Hochzeitsreise sind. Es beginnt mit einem romantischen Dinner, das so schön sein könnte, wenn da nicht die nachfolgende Hochzeitsnacht wäre ...
Wir schreiben das Jahr 1962, den Frischgetrauten fehlen die Möglichkeiten und Worte ihre Ängst und Hoffnungen zu artikulieren. Florence hat als "Beistand" nur ihr Handbuch für junge Bräute und was sie da liest kann ihr die Angst vor Schmerzen, die Scham, nicht nehmen. Edward, auch praktisch ohne Erfahrung, bemerkt die Ängste seiner Frau kaum, ihn beschäftigen seine eigenen, aber auch die Vorfreude "es" endlich erleben zu dürfen.

McEwan komponiert seine Geschichte sehr genau, in langen Rückblenden erfährt der Leser viel von der Vergangenheit des Paars, ihrem Umfeld, ihrer bisherigen Beziehung. Die Handlung wird abwechselnd aus Edwards und Florence Sicht erzählt, so dass der Leser immer ein bisschen über den beiden steht, ihr Verhalten besser beurteilen kann als die beiden, die nur ihre eigenen Gefühle, Ängste und Begierden kennen.

Ein wunderbarer, einfühlsamer kleiner Roman, ich halte es ausnahmsweise mal mit Elke Heidenreich: Lesen!


Mit Miniabstrichen, da mir der letzte Teil nicht so gefiel :stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

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Katia
Zuletzt geändert von Katia am 03.11.2008, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.

16.09.2007, 13:02

18.05.2008, 20:40

Wiederum beweist Ian McEwan, welch genialer Schriftsteller er ist. Er bedient sich eines etwas "verstaubten" Themas und begibt sich mit dem Leser in das England der 50-er/60er Jahre, der Zeit vor der sexuellen Revolution.
Die Geschichte von Edward und Florence wird aus drei Perspektiven erzählt, von den beiden selber und auch von einem erzählenden Dritten, der direkt mit dem Leser Kontakt aufnimmt und die Situationen fallweise kommentiert.

McEwan geht gewohnt sensibel und gefühlvoll, doch mit klaren Worten an die Thematik heran. Einigesbleibt offen, bzw. ist zwischen den Zeilen zu lesen, so

meine ich herausgelesen zu haben, dass Florence von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde und deshalb diese Probleme hat


Das Ende hat mir doch gefallen. Es hat zwar ein wenig den Hauch des "erhobenen Zeigefingers" aber ich fand es zum Buch passend.

:stern: :stern: :stern: :stern:

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