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Forte, Dieter "Das Muster"




Forte, Dieter "Das Muster"

Beitragvon Krümel » 20.04.2006, 15:56

Das Muster – Dieter Forte

Zum Werk:
Der Roman ist wie im Zeitraffer geschrieben, er beginnt im Jahre 1133 und endet 1933. Die Familien; Fontana, Seidenweber aus Italien, und die Lukacz, eine polnische Bauernfamilie bei denen die Männer immer Joseph und die Frauen Maria heißen, werden beschrieben.
Die Fontanas ziehen von Lucca, über Florenz, Lyon und Iserlohn nach Düsseldorf, da sie immer fliehen müssen, sei es wegen Steuern oder ihrer Mitgliedschaft der Lutherischen-Kirche (Hugenotten). Sie sind zunächst vorwiegend Seidenweber, dann Erfinder, aber auch tüchtige Unternehmer und Kaufleute, manche aus der Familie sind Privatgelehrte, Philosophen und Schöngeister.
Die Lukacz wohnen im Oderbruch, wissen nie ob sie Deutsche oder Polen sind oder sein wollen, und haben immer ihren Pfarrer sowie die schwarze Madonna dabei. Sie begraben ihre Toten (und es wird viel gestorben) unter einer alten Eiche. Dann kommt der Bergbau und einige aus ihrer Familie wandern nach Gelsenkirchen aus.

Obwohl es schwer ist in den Roman hineinzufinden (ständiger Wechsel von Personen, extrem kurze Kapitel, manchmal nur eine Seite), hat mich doch von Anfang an die Sprache von Forte sehr beeindruckt. Auch wie er die einzelnen Szenen beschreibt, mal sachlich kühl, mal etwas verspielt, und oft mit spitzfindigem Humor, hat mir sehr gefallen.
Der Einblick in die Düsseldorfer-Geschichte war interessant, auch der Dialekt, denn ich stamme ja aus Mönchengladbach/Nachbarstadt.
Der Zeitraffer, der zum Schluss immer langsamer wurde, und im letzten Kapitel in reale Zeit wechselte, gab mir den Verdacht, dass Forte seinen Schwerpunkt auf diese 30 Seiten legt. Wie kommt es dazu, dass Maria und Friedrich zusammenfinden? Welche Schicksalsverkettungen mussten durchlaufen werden?
Ich fand das Buch gelungen, es hat mir Spaß gemacht.


:stern: :stern: :stern: :stern:

Das Muster

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Krümel



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Beitragvon Krümel » 22.01.2010, 12:29

Meine negative Haltung zu diesem Buch kam erst als ich "Hundert Jahre Einsamkeit" las, und auch "Die Brücke über die Drina". Dieser Zeitraffer ist doch enorm abgekupfert.
Und dann gefiel mir auch der ganze Stil nicht mehr, weil wenn die Machweise von anderen stammt, dann ist dieses Werk extrem überheblich von der Sprache, dann entfällt sämtliche Natürlichkeit :evil:

Coelho mag ich ja mit aus diesem Grund auch nicht mehr :wink:
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