Titel: Zu Gast bei Dr. Buzzard
Autor: Hans Werner Kettenbach
Verlag: Diogenes
Erschienen: April 2008
Seitenzahl: 368
ISBN-10: 3257237197
ISBN-13: 978-3257237191
Preis: 9.90 EUR
Der Architekt Hans Schumann fährt mit seiner Frau Charlotte zu einer Konferenz nach Savannah in den USA. Begleitet werden die beiden noch von seinem Frau Roland und dessen Frau Lilly. Am Tag als Hans Schumann einen Vortrag halten soll, wird er nur von Lilly, der Frau seines Freundes, begleitet. Charlotte und Roland sind mitsamt ihres Gepäckes verschwunden. Lilly und Hans stellen abenteuerliche Vermutungen, der Voodoo-Kult tut ein übriges dazu ihre Verwirrung zu steigern.
Hans Werner Kettenbach hat ein faszinierendes Buch geschrieben, ein Buch das die Frage stellt: Müssen Konventionen um jeden Preis eingehalten werden? Muss man immer das machen was von einem erwartet wird? Kettenbach hat es wunderbar verstanden auch sentimentale Sequenzen nicht peinlich wirken zu lassen. In der Person Hans Schumann werden sich die wiederfinden, die aus welchen Gründen auch immer nicht bereit sind einfach auch mal über ihren Schatten zu springen. Man könnte sie vielleicht auch als Gedankenaktivisten bezeichnen, Menschen bei denen sich Verhalten außerhalb der Konvention nur im Kopf abspielt, die ein aktives Kopfkino besitzen, deren Handlungen aber eigentlich stets berechenbar und vorhersehbar sind.
Kettenbach schreibt in einem sehr angenehmen Stil, er redet nicht um die Dinge herum, er nennt das beim Namen, was beim Namen genannt werden muss.
Vielleicht trügt mich mein Gefühl, aber Kettenbach hätte in der literarischen Szene ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient. Ein Schriftsteller der offenbar mit leichter Hand schreibt, dessen Bücher aber trotzdem eine ganz individuelle Tiefe besitzen.
Sehr lesenswert.
Meine Bewertung:
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