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Piersanti, Claudio - Luisa und die Stille

22.01.2013, 17:56

Sie arbeitet als Buchhalterin einer Spielzeugfabrik, diszipliniert, präzise und ausdauernd. Ein routinierter Job, den sie in letzter Zeit aus Mangel an Konzentration unzufrieden ausführt. Sie beschließt in Rente zu gehen. Luisa gilt als alleinstehende und stolze Frau, die sich immer selbst geholfen hat und bis zum Schluss daran festhält. Selbst als sie vor Schmerzen fast umkommt, bleibt sie sich treu.

Piersanti beschreibt das Altern auf unaufgeregte Art, erzählt von Alltäglichkeiten dieser Frau - vom Einschlafen vorm Fernseher und dennoch nie ausgeruht zu sein, von der Erkenntnis, dass man bei Krimis nicht alles verstehen muss, um ihnen folgen zu können, der Schwerfälligkeit beim Einkaufen und den plötzlichen Angst- und Panikattacken in der Nacht, hervorgerufen durch das dunkle Nichts. Und von der eintretenden Freude über ein paar Sonnenstrahlen oder dem Gesang der Vögel.

Ihr Leben fährt in den Passivmodus und flüchtet in den Erinnerungen ihrer Vergangenheit, die sich ihr immer mehr aufdrängen. Die Jugend unter ihrem Fenster, über deren Lautstärke sie sich anfangs beschwert, ist vielleicht doch nur der Neid, sie mit Leben gefüllt zu wissen, während sie selbst wie ein welkes Blatt darauf wartet, vom Baum zu fallen.

Ein stilles Buch ohne Aufsehen zu erregen, genährt von Belanglosigkeiten im Leben einer alten Frau, die schon längst eine Ahnung davon hat, wie die Geschichte endet.

:stern: :stern: :stern: (+ 1 :stern: weil er es geschafft hat, dass ich nach langer Zeit wieder ein Buch bis zum Ende gelesen habe)

Bild

22.01.2013, 17:56

Re: Piersanti, Claudio - Luisa und die Stille

23.01.2013, 11:33

Jetzt ist es gekauft :thumleft:
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