Titel: Schlafes Bruder
Autor: Schneider, Robert
Verlag: Reclam Leipzig Ausgabe 1994
ISBN: 978-3379015189
Preis: Angebote ab 0,24 EUR
Der Autor:
Robert Schneider (* 16. Juni 1961 in Bregenz, Österreich) lebt als freier Schriftsteller in Meschach, einem Bergdorf im vorarlbergischen Rheintal/Österreich.
Im Alter von zwei Jahren wurde er vom Bergbauernehepaar Schneider adoptiert und wuchs in Meschach auf. Von 1981 - 1986 studierte er Komposition, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien. Danach arbeitete er als Fremdenführer und Organist.
Seit 1984 ist er literarisch tätig.
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Robert Schneider siedelt seinen Roman über das verkannte musikalische Genie Johannes Elias Alder in dem rauhen, vorarlbergischen Bergdorf Eschberg an, dessen Einwohner nur über alltägliche Dinge sprechen, sich ansonsten in Andeutungen ergehen und im Zweifelsfall lieber schweigen als reden. Elias, der von Geburt an anders ist als die Bauern, wird von diesen Menschen gemieden und von seiner eigenen Mutter abgelehnt.
So wie die drei Feuer, die das Dorf nach und nach auslöschen, so löscht die Enttäuschung über drei wichtige Menschen (Mutter, Vater und die unerwiderte Liebe zu Elsbeth) schließlich das Leben des zweiundzwanzigjährigen Elias aus.
Dieser Roman, der vordergründig sehr nüchtern, ja fast wie eine Chronik erzählt ist, bezieht seine Atmosphäre aus winzigen Details –- der Hut des Vaters als einziger Trost für den kleinen Jungen, die sparsame, aber umso deutlicher entsetzte Reaktion des jugendlichen Elias, als er sieht wie sein Vater einen Menschen umbringt.
Das Buch hat mich von Anfang bis zum Ende in seinen Bann gezogen. Ich habe es nicht –- wie Elias Canetti schrieb –- mit Freude gelesen, sondern mit einer großen Beklemmung und gleichzeitiger Begeisterung für den einzigartigen Stil Schneiders. Die Geschichte des Musikers Johannes Elias Alder wird mich sicher immer begleiten. --Cornelia Rediger -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Meine Meinung:
Das Buch haben sehr viele Menschen gelesen und jede gelesene Rezi. stellt sich mir anders dar. Zweiter Punkt ist, dass es dazu einen gleichnamigen Film gibt, der ebenfalls beeindruckend ist. Sicher nicht um sich am Samstagabend so nebenbei zu unterhalten.
Aber zum Buch.
Es ist nicht leicht geschrieben, aber nach einer Zeit des "einlesens" sollte man Interesse an dem Inhalt gefunden haben, und mir ging es so, dann läßt einen das Buch nicht mehr los.
Man fühlt sich gedanklich in die harten Jahre des Elias Alder zurückversetzt, man friert mit ihm in der Kirche man spürt die Hitze bei den Dorfbränden, man ist dabei.
Für mich die am schwersten zu bewältigende Aufgabe des Autors: Wie beschreibe ich Orgelmusik?
An dieser Stelle, kommt mein großes Lob an den Autor. Er hat es geschafft die Musik des Elias zu beschreiben. Er hat es für mich geschafft, die Musik besser zu beschreiben als es der Film mit Ton wiedergegeben hat.
Ich habe beim lesen bessere Musik gehört als beim Film. Meisterlich.
Ich muss betonen, dass mir Kirchenorgel und damit verbunden, bestimmte Bachwerke, nicht fremd sind.
Ein wenig hatte ich hier das Gefühl bei "Parfüm" von Süßkind zu sein. Vom Genuss für die Nase, zum Genuss für die Ohren.
Ich fand das Buch um Längen besser als den Film. Wobei er immerhin auch noch so gut ist um einen schönen Abend zu füllen.