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Sharpe, Tom - Der Einfaltspinsel




Sharpe, Tom - Der Einfaltspinsel

Beitragvon marilu » 22.08.2009, 18:50

Originaltitel: Wilt in Nowhere

Sommerzeit in Ipford und die Reiseplaene von Henry Wilt und seiner Frau Eva koennen nicht unterschiedlicher sein:
waehrend Eva begeistert die Einladung ihrer reichen amerikanischen Verwandten annimmt, den Sommer in Wilma, Tennessee zu verbringen und damit evtl. eine Erwaehnung ihrer Vierlinge im Testament zu erkaempfen, sabotiert Henry erfolgreich seine Teilnahme an der Reise. Gut gelaunt bereitet er seine Alltagsflucht vor und startet eine Wandertour in das romantische englische Hinterland. Wer braucht schon Landkarte oder Kompass, wenn man auf der Suche nach erbaulichem Nirgendland ist? Eine Woche lang scheint ihm das Glueck hold zu sein, doch dann trifft er das Schicksal in Form von Ruth Rottecombe, die in einen Fall von Brandstiftung verstrickt ist und den nichtsahnenden und bewusstlosen Henry in die Haende der Polizei liefert.
Was seine geliebte Brut in den Vereinigten Staaten erlebt, ist ebenso unbeschreiblich wie Henrys Abenteuer... ich sage nur soviel, dass letztendlich alle von der Polizei ueberwacht werden.


Dies ist mein erster Roman ueber Henry Wilt und in der Serie der 4. Band. Viele Rezensenten auesserten sich enttaeuscht ueber diesen Roman und ich muss sagen, dass er weder besonders anspruchsvoll noch glaubhaft ist. Dennoch fasziniert mich die abstruse Wiltsche Welt, in der ein Zufall zum naechsten fuehrt und dadurch eine Verkettung ungeahnter Unwahrscheinlichkeiten entsteht. Die Wilts schlagen sich mit ihrer egoistisch-chaotischen Lebenseinstellung einigermassen gut durchs Leben und hinterlassen dabei eine Spur der Verwuestung ohne Kenntnis zu nehmen.
Richtig warm wurde ich mit keiner der Figuren, ausser Inspector Flint, der die Wilts anscheinend schon in anderen Abenteuern erlebt hat. lllusionslos und schonungslos offen geniesst er das Chaos, das die Ermittlungsarbeit seiner Kollegen darstellt.

Wenn das hier ein schwaches Buch von Tom Sharpe ist, freue ich mich umso mehr auf die ersten drei Baende und bin gespannt, was Henry und Eva darin alles erleben!

Fazit: Gute Unterhaltung fuer die amuesante Lektuere zwischendurch ohne Denkanstrengung. Wie ein leckerer Eiskakao, den man in der Sonne geniesst und anschliessend schnell vergessen hat. :urlaub:

:stern: :stern: ( :stern: )

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Beitragvon Susannah » 23.08.2009, 11:39

Ich habe von Tom Sharpe nur "Tohuwabohu" gelesen und es ging mir ähnlich wie dir, Marilu.

Die Charaktere sind nicht besonders sympatisch, die Geschichte an den Haare herbeigezogen und viel zu chaotisch.

Dennoch nett zu lesen, wenn man einfach (nicht zu) anspruchsvoll unterhalten werden will. Ich glaube aber, ein weiterer Sharpe muß nicht sein...
Nichts ist schöner und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!
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Beitragvon marilu » 29.08.2009, 14:35

Susannah hat geschrieben:Ich habe von Tom Sharpe nur "Tohuwabohu" gelesen und es ging mir ähnlich wie dir, Marilu.

Die Charaktere sind nicht besonders sympatisch, die Geschichte an den Haare herbeigezogen und viel zu chaotisch.

Dennoch nett zu lesen, wenn man einfach (nicht zu) anspruchsvoll unterhalten werden will. Ich glaube aber, ein weiterer Sharpe muß nicht sein...

Ich werde mir auf jeden Fall noch "Puppenmord" besorgen und danach entscheiden, ob Herr Sharpe und ich eine Zukunft haben oder nicht. Irgendwie befuerchte ich, darin noch mehr Chaos zu erleben als in "Wilt in Nowhere". Andererseits schwaermen die Rezensenten von der genialen Durchgeknalltheit Wilts... ich lasse mich ueberraschen und werde berichten.
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