Todorov Dimitri - 22 Jahre Knast

Titel: 22 Jahre Knast
Autor: Todorov Dimitri
Verlag: Droemer Knaur (2002)
ISBN-10: 3426771519
ISBN-13: 978-3426771518


Kurzbeschreibung Amazon:

Todorov war der erste Geiselgangster Deutschlands. Ein höchst umstrittener Richterspruch verurteilte ihn zu lebenslänglich. Zur Tatzeit war er 24 Jahre alt - als er entlassen wurde, war er 48. Dies ist seine Geschichte, erzählt in einer eindringlichen Sprache, mit leisen Bildern und harten Worten.


Meine Meinung:

Was bekommt man nicht alles in die Hände wenn man sich in deutscher/bayrischer Straftäterwelt nicht auskennt. Da ich kaum Krawallsender oder -Zeitungen sehe blieb mir diese Tat bisher verborgen.

Unter dem Namen "Todorov" vermutete ich einen lebenslänglichen Häftling aus Russland, vielleicht vor dem Krieg, vielleicht auch schon zu Sowjetzeiten. Ein Inhalt der mich interessiert hätte.

Nach den ersten Seiten bin ich platt! Der Häftling sitzt nicht in Sibirien, sondern Todorov ist bulgarisch stämmiger Deutscher unter uns und sitzt in Straubing eine lebenslange Haftstrafe wegen Raubes, Geiselnahme und versuchten Mordes ab.

Recht schnörkellos, einfach geschrieben, gut gegliedert ist das Buch recht lesenswert und informativ für jemand der das Leben nur "draußen" kennt.
Todorov beklagt sich nicht, jammert nicht. Über die Jahre hat er sich mit seinem Schicksal abgefunden, hat seine hohe Strafe akzeptiert und beschreibt mit einfachen Worten, wie er dorthin gekommen ist, er schildert die komplette Geiselnahme aus seiner Sicht, wie er sich ein "Leben" im Knast aufgebaut hat und wie er gegen die Anstalt, die Justiz, den Staat gekämpft hat und nicht zerbrochen ist.
Es ist seine Sicht über Staat und Justiz nachzudenken. Das Buch enthält keinen Satz der Reuhe. Muss es nach ingesamt 30 Jahren hinter Gittern - eine Straftat vor dem lebenslänglich und eine danach kommen noch hinzu - sicher auch nicht.

Ich baue schon eine gewisse Distanz zum Autor auf, da es um Dinge geht die man als "Normaler" nicht erlebt.
Das Buch ist trotzdem zu empfehlen und als literarisch leichte Kost für Zwischendurch geeignet.


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Sorry, mir wird gerade etwas übel. Der Kerl hatte eine Bank überfallen, Geiseln genommen und eine davon ist sogar gestorben. Die anderen Geiseln werden wohl immer noch unter dieser Geschichte leiden. Ohne ein Buch über ihre Ängste und Alpträume zu schreiben. Vielleicht ist auch die Eine oder Andere noch in psychologischer Behandlung.
Bei Büchern dieser Art frage ich mich dann immer, warum die Täter so gehört werden, aber die Opfer sichtlich vergessen.

Ich bin Deiner Meinung das Opfer in der Regel schlechter wegkommen, ihnen kaum Beachtung geschenkt wird, sie psychisch allein gelassen werden.

Muss Dir hier aber wiedersprechen.

Dies ist das Buch des Täters, aus seiner Sicht, mit seinen Gedanken um die Tat.
Es gefällt sicher nicht. Die Thematik ist nicht sehr angenehm. Muss es auch nicht. Man muss den/die Straftäter, ihre Unterbringung und ihren Alltag nicht schönreden.
Ich hätte das Buch sicher nicht gelesen, wenn ich den Inhalt vorher gekannt hätte.

Öhm Alwin, ich glaube wir meinen schon das gleiche So weit sind unsere Meinungen nicht voneinander entfernt.

Ich bin nur gerade etwas erstaunt darüber, dass du schreibst

Ich hätte das Buch sicher nicht gelesen, wenn ich den Inhalt vorher gekannt hätte.

. Den Inhalt konnte man sich doch vom Klappentext zusammenreimen. Oder war da auf dem Buch keiner?

Öhm Alwin, ich glaube wir meinen schon das gleiche So weit sind unsere Meinungen nicht voneinander entfernt.

Ich bin nur gerade etwas erstaunt darüber, dass du schreibst

Ich hätte das Buch sicher nicht gelesen, wenn ich den Inhalt vorher gekannt hätte.

. Den Inhalt konnte man sich doch vom Klappentext zusammenreimen. Oder war da auf dem Buch keiner?

Da stand glaub ich was, aber das hab ich nicht beachtet. Für mich war klar russischer Name = russische Geschichte

Ist übrigens schon nicht mehr in meinem Besitz. Dem Osterbesuch weitergegeben.