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Riva, Maria - Meine Mutter Marlene

26.04.2006, 14:00

Inhalt (von der Verlagsseite):

"Schreibe ein Buch über mich. Nur du kannst es. Die ganze Wahrheit. Aber erst nach meinem Tod."
Als die letzte Diva dieses Jahrhunderts starb, folgte die Tochter der Bitte ihrer berühmten Mutter.
Maria Riva schrieb ihre Erinnerungen an Marlene Dietrich. Es ist die Geschichte eines einzigartigen Lebens und einer engen Mutter-Tochter-Beziehung. Maria war als einziger Fixpunkt über Jahrzehnte fester Bestandteil des Lebens der Dietrich. Sie begleitete sie in ihrem luxuriösen Vagabundendasein durch die Welt. Sie saß dabei, wenn Marlene ihre Liebhaber und Liebhaberinnen empfing. Auch als Maria Riva längst ein eigenes Leben führte, blieb sie ihrer Mutter, die auf den Musikbühnen der Welt triumphale Erfolge feierte und sich im Alter als die geheimnisumwitterte Einsiedlerin in eine Pariser Wohnung zurückzog, eng verbunden.

Meine Meinung:

Die 896 Seiten lesen sich sehr schnell, denn die Lektüre wirkt wie ein Sog.
Irgendwie ist einem ja schon vorab bewußt, dass eine Diva nicht unbedingt zu der Kategorie der sympathischsten Menschen zählen kann. Aber das, was hier von der Tochter an Erinnerungen präsentiert wird, sprengt jede Vorstellung von Marlene Dietrichs Leben.

z.B. verheimlicht sie das wahre Alter ihrer Tochter, leistet sich eine Liebschaft neben der nächsten, während sie ihrem Mann die eine Liebe seines Lebens mißgönnt. Dies führt dazu, dass sie seine Geliebte (die zugleich das Kindermädchen für ihre gemeinsame Tochter ist) mehrfach dazu zwingt, ihre Schwangerschaften abzubrechen.

Was mich am meisten faszinierte, war das Maß an Macht, das sie über die Menschen in ihrer Umgebung ausübte.

Einerseits lebt sie ein beneidenswertes Leben im Luxus und mit unvorstellbaren Möglichkeiten, andererseits nagt immerfort eine tiefe Einsamkeit an ihr. Sie ist ein sehr Ich-bezogener Mensch, der ungehemmt anderer Menshen zerstört, ohne mit der Wimper zu zucken.
Einfach unvorstellbar!
Und doch kann sich der Leser ihre Lebensfreude und ihren Charme vorstellen, mit dem sie übersprudelte, wenn sie wollte. Doch alles in allem war sie, je stärker sich ihr Erfolg zeigte, in verstärktem Maße ein Kunstprodukt.

Fazit:

Ich kann nur jedem, der sich für das Leben der Marlene Dietrich interessiert, diese Biografie empfehlen. Lasst euch nicht von der Seitenzahl schrecken!

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Maria Riva: Meine Mutter Marlene

Bild
Zuletzt geändert von marilu am 14.04.2007, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.

26.04.2006, 14:00

26.04.2006, 17:04

Hallo Marilu!

Nachdem ich die Verfilmung des Lebens der Marlene Dietrich (mit Katja Flint) gesehen habe, habe ich mir fest vorgenommen, eine Biografie über diese doch sehr facettenreiche Frau zu lesen. Leider sind immer wieder andere Bücher dazwischengekommen :lol: , aber deine Buchbeschreibung macht wirklich Lust darauf!

Ich muss aber auch zugeben, dass mich - hättest du jetzt nicht den Wind aus den Segeln genommen - ich vor der hohen Seitenzahl zurückgeschreckt wäre! :D

Bild

26.04.2006, 17:33

Die Seitenzahl hat mich anfangs auch geschockt (es ist lange her, dass ich die Zeit für solche "Schinken" hatte), aber es war dann doch nicht so wild. Ein Beispiel dafür, dass manchmal der Inhalt Vorbehalte überwinden hilft!

Den Film habe ich mir gestern (zum 3. Mal) aus der Bibliothek ausgeliehen, Ich finde ihn so wunderbar! katja Flint passt sehr gut in die Rolle der Marlene. Ich bin jedes Mal wieder beeindruckt. :hurra:
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