Die Geschichte an sich birgt viel Tiefe und Inhalt.
Nach dem II. Weltkrieg, als junger Mann, packt Lenas Großvater das Abenteuerfieber und schifft nach Argentinien. Er versucht sich da als Gaucho, und endet als Tangotänzer, weil er an Heuschnupfen erkrankt. Doch die Heimat ruft ihn zurück, er reist wieder nach Europa, wird von seiner Amelie am Hafen empfangen, sie heiraten und verbringen ihr restliches Leben „glücklich“ in der Schweiz.
Das Handlungsgeflecht wird wie ein Mosaik ganz langsam entschlüsselt, allerdings sind in den vorliegenden 97 Seiten viele Dinge zu kurz gekommen. Das Werk besitzt alle Anlagen der Tiefe, begeht aber nicht diesen Weg, es hinterlässt überall Lücken. Zu viele Figuren und Umstände werden angerissen, bleiben aber irgendwo im leeren Raum liegen.
Die straffe Form einer Novelle sehe ich hier dadurch auch nicht gegeben.
Klaus Merz wurde 1945 geboren und lebt als Erzähler und Lyriker in der Schweiz. Vorher arbeitete als Sekundarlehrer, bis er 1967 seinen ersten Gedichtband herausbrachte.
Haymon Verlag Innsbruck-Wien, 2009, gebundene Ausgabe €, 97 Seiten, ISBN: 978-3-85218-580-4
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