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Burroughs, Augusten - Krass




Burroughs, Augusten - Krass

Beitragvon Voltaire » 03.02.2007, 17:59

Titel: Krass
Originaltitel: Running With Scissors
Autor: Augusten Burroughs
Verlag: Rowohlt Tb
Erschienen: Februar 2006
Seitenzahl: 366
ISBN: 3499235056
Preis: 8.90 EUR


Augusten Burroughs erzählt seine amerikanische Jugend. Er wurde 1965 geboren und hat für die Schriftstellerei seine erfolgreiche Karriere als Werbetexter aufgegeben. Er lebt mit seinem Partner und einigen Hunden in New York und in Massachusetts.

Es ist schier unglaublich was Burroughs erzählt. Das Ganze liest sich eher wie ein skurriler Roman im Stil von Dave Eggers.

Als seine Eltern sich scheiden lassen, übernimmt der etwas merkwürdige Psychiater die Vormundschaft über Augusten. Seine völlig durchgeknallte Mutter ist damit beschäftigt, ihren teilweisen fünfzigseitigen Lyrikmüll zu Papier zu bringen, sie will eine unsterbliche Dichterin zu werden, und hat daher natürlich keinerlei Zeit sich um ihren Sohn zu kümmern. Dazu ist sie Dauerpatient von Dr. Finch, so heißt der Psychiater, und schiebt ihren Sohn mehr oder weniger in dessen Haushalt ab.

Dieser Haushalt hat es in sich. Normalität ist dort ein Fremdwort, alle Bewohner dieses völlig irrationalen Haushaltes pflegen begeistert ihre Neurosen und Dr. Finch findet jedes Ausflippen völlig normal.

Augusten stellt dann fest, dass er schwul ist und sammelt seine ersten sexuellen Erfahrungen. Seine Mutter ist zwischenzeitlich auf einem lesbischen Trip und findet das Verhalten ihres Sohnes, der gerade erst dreizehn Jahre zählt, völlig normal. Das er bei seinem Pflegevater Hundekuchen als besondere Leckerei kennen lernt, sei hier nur am Rande erwähnt.

Beim Lesen hatte ich erhebliche Zweifel, dass sich das wirklich alles so zugetragen haben soll. In jedem Fall dürfte hier wohl der Übertreibungsvirus zugeschlagen haben. Ein wenig enttäuscht habe ich dann das Buch nach Beendigung wieder ins Regal gestellt. Mir schien viele der beschriebenen Situationen ganz einfach nur unwahrscheinlich – mag sein, dass ich dem Autor jetzt Unrecht tue, aber beim Lesen hatte ich nun einmal genau diesen Eindruck.

Wer dieses Buch nicht gelesen hat, wird trotzdem nicht unter dem Gefühl leiden, etwas Wichtiges verpasst oder versäumt zu haben. Wer meint, dass Buch lesen zu müssen, der soll es tun – 8.90 EUR ist ja nun nicht alle Welt.

Meine Bewertung:

:stern: :stern:

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Voltaire
 

von Anzeige » 03.02.2007, 17:59

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