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Schneider, Peter - Rebellion und Wahn. Mein 68




Schneider, Peter - Rebellion und Wahn. Mein 68

Beitragvon Voltaire » 12.05.2008, 10:57

Titel: Rebellion und Wahn. Mein 68
Autor: Peter Schneider
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: Februar 2008
Seitenzahl: 364
ISBN-10: 3462039768
ISBN-13: 978-3462039764
Preis: 19.95 EUR


Peter Schneider wurde 1940 in Lübeck. Aufgewachsen ist er in Freiburg. Dort studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie. Das er 1964 in Berlin abbrach. 1967/68 wurde er einer der Wortführer der „68er-Bewegung“. Er schrieb Erzählungen, Essays, Drehbücher, Reportagen und Romane. Seine wichtigsten Werke sind „Lenz (1973)“, „Der Mauerspringer (1982)“, „Paarungen (1992)“. Seit 1985 unterrichtet Peter Schneider als Gastdozent an amerikanischen Universitäten, unter anderen in Stanford, Princeton und Harvard.

Mit diesem persönlichen Erinnerungsbuch ist Peter Schneider eine der besten Analysen der 68er-Bewegung gelungen. Frei von persönlichen Eitelkeiten nennt er die Dinge beim Namen, macht auch vor der Nennung Fehlern nicht halt , steht aber nach wie vor zu seinen damaligen Aktivitäten. Peter Schneider hat die Gabe zu differenzieren, er sieht die damaligen Aktivitäten kritisch, sieht aber nach wie vor ihre Notwendigkeit in der Sache. Unaufgeregt schildert er seine Begegnung mit Hanns Magnus Enzensberger, mit Günter Grass, aber eben auch mit Ulrike Meinhof, Bernd Rabehl und Horst Mahler. Man spürt Schneiders emotionale Zuneigung zu Rudi Dutschke und er nimmt auch sein Verhältnis zu L. (der Name dieser Frau wird im Buch nicht genannt) immer wieder kritisch unter die Lupe.

Die Stichworte der damaligen Zeit wie Vietnam, Schah-Besuch, Anti-Springer-Demonstrationen, Rote Brigaden, Maoismus, Bildzeitung, Kleinbürgertum und viele mehr werden wieder lebendig und lassen die Erinnerungen des Lesers wieder gegenwärtig und lebendig werden.

Ein Rundum gelungenes Erinnerungsbuch; ein Buch für denjenigen der mehr über die Zeit des Aufbruches der Jugend in den Jahren 1967/68 wissen möchte. Ein Buch das nicht verherrlich, das nicht beschönigt – ein Buch das aber nach meinem Gefühl sehr, sehr ehrlich ist.

Meine Bewertung:
:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

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Voltaire
 

von Anzeige » 12.05.2008, 10:57

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