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Tiziano Terzani Das Ende ist mein Anfang




Tiziano Terzani Das Ende ist mein Anfang

Beitragvon Girasole » 10.06.2007, 09:38

Tiziano Terzani - Das Ende ist mein Anfang
Ein Vater, ein Sohn und die grosse Reise des Lebens

Kurzbeschreibung
Ein Vater spricht über das Leben, den Tod und das Abschiednehmen
Tiziano Terzani hat als langjähriger Korrespondent des SPIEGEL unser Bild von Asien mit geprägt. Das damals noch unzugängliche China kannte er wie kaum ein anderer westlicher Journalist, im asiatischen Denken war er seit langem zu Hause. Als nach längerer Krebserkrankung sein Tod naht, lädt der 65-jährige Terzani seinen Sohn Folco zu sich ein, um Abschied zu nehmen. In einem langen Zwiegespräch erzählt der Vater dem Sohn von seinem bewegten Leben zwischen Europa und Asien und von der Auseinandersetzung mit Krankheit und dem Sterben. Es entspinnt sich ein berührender Dialog über das Leben und die Begegnung mit dem Tod, über Abschied, Trauer und Verlust, aber auch über Hoffnung und Wiederkehr.
Die sehr persönlichen Erinnerungen des bekannten SPIEGEL-Journalisten und Asienkenners.

Über den Autor
Tiziano Terzani, 1938 in Florenz geboren, in Europa und den USA ausgebildet, kannte Asien wie kaum ein anderer westlicher Journalist. Von 1972 bis 1997 war er dort Korrespondent des SPIEGEL - anfangs in Singapur, dann in Hongkong, Peking, Tokio und Bangkok. 1975 war er einer der wenigen westlichen Reporter, die in Saigon blieben, als Kommunisten die Stadt übernahmen. Terzani lebte bereits fünf Jahre in China, als er 1984 plötzlich verhaftet, antirevolutionärer Aktivitäten beschuldigt, einen Monat umerzogen und schließlich ausgewiesen wurde. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Japan und Thailand ging Terzani 1994 nach Indien, von wo aus er bis 1997 für den SPIEGEL berichtete. Im Sommer 2004 erlag Tiziano Terzani einer Krebserkrankung.

Ich las dieses Buch nun schon zum zweiten Mal, und kann es nur jedem empfehlen. Wie Vater und Sohn täglich zusammensitzen und Tiziano sein Leben vor dem Sohn ausbreitet, ist sehr interessant auch berührend- ohne dass auf die „Tränendrüsen“ gedrückt wird. Ich habe einige Lieblingsstellen in dem Buch „..Wenn du es dir genau überlegst – und das ist ein schöner Gedanke, den natürlich schon viele angestellt haben - , ist die Erde, auf der wir leben, im Grunde ein riesiger Friedhof. Ein immens grosser Friedhof all dessen was gewesen ist. Wenn wir anfangen würden zu graben, fänden wir überall zu Staub zerfallene Knochen, die Überreste des Lebens. Kannst du dir vorstellen wie viele Abermilliarden von Lebewesen auf dieser Erde gestorben sind. Die sind alle da!...“
Jedes Mal wenn ich diesen Satz lese, wird mir bewusst dass alles vergänglich ist.
Oder wie er Mutter Teresa traf wobei er auch wissen wollte wie der Mensch sich positv verändern könnte, ihre Antwort lautete „Beginn mit Schweigen“
Ich möchte betonen es ist jedoch kein Buch in dem ausschliesslich über den Tod, das Sterben und Spiriualität gesprochen wird, nein es ist das gelebte intensive Leben das Tiziano geführt hat das hier ausgebreitet wird.
Tiziano lebte längere Zeit zurückgezogen im Himalaya, und diese Erlebnisse gehörten einfach auch wie vieles anderes zu seinem Leben.

Er war kein bequemer Journalist- denn er liess sich nicht sagen was er zu schreiben hatte, sondern schrieb was seinem Bedürfnis entsprach.
Er warf sehr kritisches Auge auf die verschiedenen Länder welche er bereiste, ebenso auf seine Heimat.

Da Tiziano langjähriger Asien Korrespondent war, kommt immer wieder seine Liebe zu diesem Teil der Welt zum tragen – er liebte vor allem China und war am Boden zerstört wie er ausgewiesen wurde – er schrieb danach das Buch „Fremder unter Chinesen“.
Seine Reportagen schrieb er nicht, indem er nur den Blick auf die Tatsachen lenkte, sondern einen Blick „dahinter“ warf. Er gehörte zu den Journalisten welche bei Pressekonferenzen die unbequemen Fragen stellte.
Tiziano sagte jedoch auch, dass er das grosse Glück hatte, dass sein Instinkt in dahin führte wo "GESCHICHTE" geschrieben wurde. Obwohl er viele "Persönlichkeiten" traf (diejenigen welche sich anmassen die "Macht zu sein- das ist jetzt meine Einstellung vor allem zu den Politiker usw.) , waren ihm die die "kleinen Persönlichkeiten" viel wichtiger.

Ich mag dieses Buch ganz besonders wegen der Gespräche zwischen Vater und Sohn, denn ich bin der Meinung das Gespräche, und zwar gute Gespräche eine immense Bedeutung in der zwischenmenschlichen Beziehungen haben.
:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:
Ich möchte auf diese Seite hinweisen, welche meiner Meinung einen guten Einblick auf Tiziano Terzani erlaubt:
Guru mit Stil
Ein Nachruf auf den italienischen Journalisten, Polemiker und Weltmann Tiziano Terzani.
Von Carl Wilhelm Macke

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Girasole
 

von Anzeige » 10.06.2007, 09:38

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