Inhaltlich wurde bereits alles Nennenswerte gesagt. Deshalb werde ich mich diesmal nur auf
meine Meinung beschränken:
Einmal angefangen, konnte ich nicht mehr aufhören, weshalb ich die 488 Seiten innerhalb von drei Tagen an einem Stück weggelesen habe. Nur einmal musste ich eine Pause einlegen, damit ich nicht an meinen Gefühlen ersticke: bevor ich den Epilog las, gönnte ich mir eine Stunde Unterbrechung. Zu recht - so kam er noch viel besser zur Geltung!
Innerhalb der ersten beiden Dritteln überwog die historische Erzählung, während im letzten Drittel Bruno und Gaëtane im Mittelpunkt stehen und sich das Verhältnis der Geschichten zueinander umkehrt. Für mich ein sehr gelungener Schachzug! So wurde mir Bruno noch richtig sympathisch! Aber ich will nicht zuviel verraten...
Besonders amüsant fand ich die Vorstellung Gaëtanes: schwarzes Kostüm, schwarze Strumpfhose und
blaue Schuhe! Nicht wirklich, oder?!
Inzwischen habe ich mir dazu natürlich ein paar Gedanken gemacht
und kam den Gedanken, dass man da sehr schön etwas hineininterpretieren
könnte...
Der Stilbruch als Ausdruck dafür, dass mit Gaëtane selbst etwas nicht stimmt.
Der Roman löste bei mir eine breite Spanne von Gefühlen aus: reges Interesse an der französischen Geschichte, Spannung, Ekel, Freude, Angst, Empörung, Wut, Mitleid ...
Das Buch hatte alles, was es brauchte und im Gegensatz zu "Drei Minuten mit der Wirklichkeit" fand ich hier auch das Ende überaus gelungen.
Warum bekommt das Buch trotzdem nicht die volle Punktzahl?
Zwischendurch erschienen mir die geschichtlichen Details die eigentliche Handlung etwas zu beeinträchtigen und ich kam mir leicht verloren vor, weil ich nicht wusste wohin sie steuert. Allerdings waren die Details ja immer informativ, gut recherchiert und mit der Freude am Erzählen eingebaut, so dass es eigentlich kein richtiger Kritikpunkt ist. Wolfram Fleischhauer ist einfach ein charmanter Autor, der sein Wissen gern weitergibt. Deshalb von mir:
(
) und die rege Weiterempfehlung in meinem Bekannten- und Kundenkreis!