Über den Autor hat ja tom schon ausführlich geschrieben, deshalb spare ich mir das an dieser Stelle.
Das Buch wird als die "hochprozentigste Sauftour der Weltliteratur" bezeichnet.
Der Inhalt ist relativ schnell beschrieben, der Trinker Jerofejew steigt mit einem Koffer voll Schnaps in den Vorortzug von Moskau nach Petuschki um dort zu seiner Geliebten zu fahren. Während dieser Zugfahrt wird eine Menge Alkohol konsumiert, man steigert sich regelrecht in den Rausch hinein. Es wird schwadroniert, gelallt und philosophiert. Um den Klappentext zu zitieren: "Von Station zu Station und von Flasche zu Flasche werden Wenedikts Monologe und sein Gedankenaustausch mit den mittrinkenden Reisegefährten aberwitziger und geraten zu einer Demontage aller moralischen und geistigen Werte."
Und da begann meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Mir war buchstäblich zuviel Alkohol im Spiel. Da wird auf jeder Seite gesoffen, dass man sich wundert, das der Protagonist überhaupt noch etwas von sich geben kann. Klar, der Autor will unter anderem darauf aufmerksam machen, wie groß das Alkoholproblem in Rußland ist, natürlich verpackt er auch seine Kritik an das Regime zwischen den Zeilen. Und es gibt auch eine Menge Anspielungen an Werke der Weltliteratur. Nur konnte mich das alles nicht mehr packen.
Ich hatte ja selbst schon das Gefühl beim lesen immer besoffener zu werden. Und so habe ich das Buch ca. in der Mitte abgebrochen.
Und trotzdem irgendwie hatte es auch etwas faszinierendes an sich. Da ich jetzt ja mehr ahne auf was ich mich einlasse, werde ich bei einem Zweitversuch mit einer etwas anderen Einstellung an das Buch gehen. Logik und Realität darf man nicht unbedingt erwarten, sondern irgendetwas in Richtung Surrealismus.