Das Buch in dem die Welt verschwand von Wolfram Fleischhauer
Klappentext:
Man schreibt das Jahr 1780. Große Ideen durchziehen das Land. Mystische Zirkel und Geheimbünde blühen allerorten. In der fränkischen Grafschaft Alldorf ist es zu merkwürdigen Todesfällen gekommen, und der junge Arzt Nicolai Röschlaub soll bei der Aufklärung helfen.
Ist ein bislang unbekanntes Gift im Umlauf?
Bahnt sich eine Verschwörung an?
Je tiefer Nicolai dringt, desto unheimlicher wird ihm der Fall. Mit der jungen Frau, die er liebt, flieht er an die äußersten Grenzen des Reiches – und macht eine Entdeckung, die seine Vorstellungskraft sprengt …
Erstes Lesen:
„Das Buch in dem die Welt verschwand“ war mein erster Fleischhauer, ich war sehr beeindruckt von dem Buch, und habe mir direkt danach noch einen Fleischhauer zugelegt: „Die Verschwörung der Engel“, da ich auch ein großer Michael Ende-Fan bin.
Ich konnte zunächst überhaupt nichts mit dem Titel anfangen, was hatten Titel und Werk auf sich. Erst im letzten Drittel ahnt der Leser wie beides zusammenhängt, wenngleich dies nicht ausführlich beschrieben wird. Aber genau das war es, was mich so beeindruckt hat.
Überhaupt habe ich während des Lesens ständig recherchiert: >Freimaurer<, >Friedrich II.<, >Aufklärung<, >Jesuiten<, >Rosenkreuzer< und natürlich über Kant, und dessen phil. Theorie (Materie und Geist). Ich bin aus dem Recherchieren gar nicht mehr heraus gekommen, und es hat mir unendlich viel Spaß bereitet.
Genau diese Linie liebe ich beim Lesen.
Zweites Lesen:
Ein mysteriöses Buch, welches nicht einfach zu lesen ist. Der Leser stolpert ständig über Andeutungen, und kann sich doch kein Bild vom Ganzen im Zusammenhang bilden. Fleischhauer lässt ihn bewusst im Dunklen tappen und deckt erst wieder zum Schluss vieles, aber nicht alles auf. (Ein wenig „selber-denken“ überlässt er hier gerne dem Leser.)
Wenn Ideen in die Welt hinaus möchten, kann man sie nicht verhindern.
Selbst wenn zum Beispiel Einstein nicht den Grundstein der Atombombe entdeckt hätte, wäre die Welt von ihr nicht verschont geblieben. Dann hätte es ein Anderer entdeckt und in die Welt geschrieen.
Ein großartiges Buch, auch wenn ich zum Schluss etwas anders denke als der Autor selber. Aber das macht ja den Reiz aus bei Literatur, man ist ständig im Wandel, mit sich selber und den Gedanken des Anderen.
Das Buch in dem die Welt verschwand