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Weidhaas, Peter - Zur Geschichte der Frankfurter Buchmesse




Weidhaas, Peter - Zur Geschichte der Frankfurter Buchmesse

Beitragvon marilu » 13.05.2006, 17:58

Klappentext:

Ob in London oder Peking, in Moskau oder Kairo, in Buenos Aires oder Bologna – alle neugegründeten Buchmessen orientierten sich an dem Frankfurter Modell. Bereits 1370 fand eine »Messe für Bücher« in Frankfurt am Main statt, und von 1450 an war der Ort der in Europa führende Handelsplatz für die nach Gutenbergs Methode hergestellten Bücher, die zu der Zeit noch in losen Bogen in Holzfässern transportiert wurden. Schon bald stand Frankfurt in Konkurrenz mit Leipzig und wurde im 18. Jahrhundert in ihrer Bedeutung von der Stadt an der Pleiße abgelöst: Die Frankfurter Messe verkam weitgehend zu einer Zusammenkunft von Raubdruckern und versank im 19. Jahrhundert gar gänzlich in der Bedeutungslosigkeit. Erst 1949 gelang es zwei Frankfurter Buchhändlern, die Buchmessetradition wiederzubeleben. Was folgte, ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Als ihr langjähriger Direktor (1975–2000) kennt Peter Weidhaas die Frankfurter Buchmesse wie kaum ein zweiter. Kenntnis- und anekdotenreich erzählt er – mit Schwerpunkt auf der Zeit nach 1945 – die Geschichte der Frankfurter Buchmesse von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Zum Autoren:

Peter Weidhaas, Jahrgang 1938, war Geschäftsführer der Messe- und Ausstellungs-GmbH des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Über 25 Jahre pflegte er den Kontakt der Frankfurter Buchmesse mit entsprechenden Veranstaltungen in Ländern auf der ganzen Welt und gibt den jeweiligen Veranstaltern Tips zur Verbesserung der Organisation. Für die Frankfurter Buchmesse erfand er 1976 das Konzept des Schwerpunktthemas. Peter Weidhaas gilt in Expertenkreisen unbestritten als der Vater der modernen Buchmesse. Im Jahr 2003 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Meine Meinung:

Am 22.5. muss ich ein Referat über die Frankfurter Buchmesse halten und dieses Buch eignet sich bisher hervorragend für die Vorbereitung! Ab und zu springt der Autor zwar zwischen den Zeiten (z.B. im Kapitel über das 17. Jahrhundert führt er auch Begebenheiten des 16. auf, aber der Information schadet es natürlich nicht :wink: ).

Nach 100 Seiten habe ich vieles über die Frühgeschichte der Buchmesse erfahren. Im Anschluss beginnt ein Kapitel über das 18. Jahrhundert: die Zeit, in der die Leipziger Buchmesse die Frankfurter verdrängt hat. Wenig später geht es bereits um die Nachkriegszeit (die unter dem Motto "Der Frankfurter Phönix" steht). Hier beginnt die Tradition, die wir von heute kennen: die Internationale Ausrichtung, der Friedenspreis, der Umzug von der Paulskirche auf das Messegelände usw. ...

Doch das beständige Wachstum fördert nicht nur positive Bilanzen und Erfahrungen, sondern bringt auch Probleme mit sich.
So u.a. das massive und selbstbewußte Auftreten der US-amerikanischen Verleger im Jahr 1991, deren Proteste gegen einen Umzug auf dem Gelände den Gleichberechtigungsgrundsatz bei der Vergabeordnung der Stände an große und kleine Verlage zerstören wird. Die gute Stimmung ist dahin... :cry:

Peter Mayer von Penguin Books zur Umstrukturierung der Hallenbelegung, nach der die Amerikaner eine eigene Halle zugeteilt bekommen hätten:

Just like in life there is no such thing as daily democracy. First come, first served.


(Wenn kein Platz sei, müssten die neuen Verlage eben draußen bleiben. --> Klingt für mich wie Platzhirschgehabe... :-|

Sie (die US-amerikanischen Verlage) wären damit vom europäischen Handel abgeschnitten gewesen und hatten Angst vor einer Ausbootung. Die Hallen wurden damals nach Ländern verteilt und neben starken Verlagen bemühte man sich, die kleineren in deren Nachbarschaft zu lassen und so die Aufmerksamkeit des Publikums zu erhöhen.

Die abschließenden Kapitel beschäftigen sich mit Zensur und dem Auftreten der Messe-AG und anderer Verantwortlicher gegenüber dem Iran, als Ayatollah Khomeini gegenüber Salman Rushdie wegen der "Satanischen Verse" die Fatwa ausspricht.

Weitere Aspekte sind z.B. die Einbeziehung der Neuen Medien im Messegeschehen, die Rolle der Literaturagenten, die Konzentration auf einzelne Kundengruppen durch sogenannte Zentren.

:stern: :stern: :stern: :stern:

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Beitragvon Krümel » 29.05.2006, 11:38

ist drüben
BildLiebe Grüße,
Krümel



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