Ich stell mir das ganz schrecklich vor!
Meine Opas sind gestorben, bevor ich eine Erinnerung an sie gewinnen konnte. Deshalb ist meine Erziehung wohl etwas anders verlaufen als die anderer Kinder. Für mich gibt es nur die Omas und die haben eine ganz andere Einstellung zum Krieg und zu der Nazizeit wie dieser geschilderte Opa in dem Buch.
Keine der beiden möchte die Zeit zurück, aber ab und zu hört man schon heraus, dass sie sich etwas mehr Gemeinschaftssinn und Zusammengehörigkeit wünschen. Und das ist an sich ja auch nicht falsch - es war ja nicht alles schlecht am System (vergliechbar mit den Pioniere in der ehemaligen DDR vielleicht). Nur die Intention dahinter war falsch.
Ein Wir-Gefühl fehlt diesem Land einfach - das ist jawohl eine Tatsache.
Und genau das ist auch der Ansatz in dem Buch: anfangs hilft Paul begeistert begeistert beim Ausbau von Opas Scheune, hört sich die deutschen Volksweisen an, die Oma und Opa singen und findet es harmlos andere Jungen in seinem Alter kennenzulernen, die ebenfalls in der Gruppe organisiert sind.
Erst nach und nach erkennt er die Intention der Gruppe.
Sein Glück ist die Aufklärung durch Mutter und Lehrer und seine Bekanntschaft mit Ausländern, die seine Freunde sind. Er kann den Hetzreden von Opa und Bekannten echte Personen gegenüberstellen und Behauptung und Erfahrung miteinander abgleichen.
Echt erschreckend!
Karthause hat geschrieben:So langsam wirst du zu meinem persönlichen Berater, da muss ich doch bestimmt bald Provision zahlen!
Danke, ich mach das auch ohne Provision!
Es ist doch Belohnung genug, Rezis zu schreiben, die andere dazu anregen, sich selbst ein Bild zu machen.