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Enzensberger, Hans Magnus - Im Irrgarten der Intelligenz




Enzensberger, Hans Magnus - Im Irrgarten der Intelligenz

Beitragvon Krümel » 13.11.2008, 10:03

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Aus meiner Sicht fördert dieses Büchlein nichts Neues zutage.

Was soll ich von einem Büchlein erwarten, welches gerade mal knapp 60 Seiten hergibt, und über ein solch brisantes Thema erzählt, es allerdings von einem klugen Kopf geschrieben worden ist? Nicht all zu viel, dann werden die Erwartungen auch nicht enttäuscht.
Mir diente es als praktische Handtaschenlektüre beim Arztbesuch, und die Stunden die ich dort verbringen musste, hat mir dieser Essay versüßt.

Enzensberger beschreibt zunächst sehr ausführlich woher überhaupt das Wort Intelligenz stammt, und dessen ursprünglicher Gedanke. Dann werden einige Namen erwähnt, die sich mit dem Intellekt und seinen Test zur Bestimmung auseinandergesetzt haben.
Der Teil wo es dann um die Bestimmung von der Größe des IQ´s ging, den fand ich eindeutig zu kurz geraten, denn das ist das Augenmerk, worauf es dem Leser eigentlich ankommt. Und da sagt uns der Autor eigentlich nur, das ein oder der IQ-Test nichts taugt, weil zahlreiche Talente ständig durch das Raster fallen, weil dieser Test stark subjektiv ist, und eigentlich nur die Anforderungen des Testersteller thematisieren. Das große Physiker-Genie kann dabei völlig unterdurchschnittlich abscheiden, und das Genie verkannt werden. Aber diese Aussage war mir schon lange bewusst, alleine deshalb, weil ich einen solchen Test auch schon gemacht habe, und musikalische Talente werden sicherlich nicht mit diesem Test erfasst.

Bewertung: :stern: :stern: :stern:
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von Anzeige » 13.11.2008, 10:03

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Re: Enzensberger, Hans Magnus - Im Irrgarten der Intelligenz

Beitragvon Katia » 13.11.2008, 16:40

Krümel hat geschrieben:Aber diese Aussage war mir schon lange bewusst, alleine deshalb, weil ich einen solchen Test auch schon gemacht habe, und musikalische Talente werden sicherlich nicht mit diesem Test erfasst.


Provokant gefragt: ist musikalisches Talent ein Teil der Intelligenz? Für mein Verständnis von Intelligenz: Nein, auch wenn die beiden Dinge in vielen Fällen sicher korrelieren.

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Beitragvon Krümel » 13.11.2008, 18:44

Das ist schwer zu beantworten, aber anders gefragt, du würdest ein musikalisches Talent/Genie niemals als dumm abstempeln, oder?

Der Erste Teil versucht ja zu erklären was intelligent ist, und was dumm ist. Beides sehr schwierig!
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Beitragvon Katia » 13.11.2008, 19:27

Um umgekehrt an die Frage heranzugehen - ich würde einem musikalischen Talent nicht unbedingt automatisch Intelligenz zuerkennen. Ein dummes musikalisches Genie ist nicht unbedingt ein Widerspruch - Intelligenz hat etwas mit Abstraktionsvermögen, strukturiertem Denken zu tun, mit einer schnellen Auffassungsgabe und präzisen Gedanken, damit Kausalitäten zu erkennen. All das assoziiere ich nur am Rande mit Musikalität.
Mal davon abgesehen, dass "musikalisches Talent" an sich schon sehr vielfältig ist: tatsächlich ist ein strohdummer Komponist von genialen Symphonien schwer vorstellbar. Eine begnadete Sängerin schon sehr viel eher!
Intelligenz und Musikalität sind zwei verschiedene Begabungen, die ich beide wertschätze.

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