Uwe Jochums Bibliotheksgeschichte erschien 2007 in einer dritten, erweiterten Auflage - 280 Seiten in für Reclam ungewöhnlichem grün (Serie: Erläuterungen, Interpretationen, Quellentexte) warten auf den Leser.
Vom alten Orient über Alexandria, die ersten Universitätsbibliotheken bis hin zu modernsten Entwicklungen hybrider Bibliotheken im 20. und 21. Jahrhundert führt der Autor seine Leser. Knapp, informativ, angenehm lesbar werden die Entwicklung durch die Jahrhunderte der Bibliotheken, Bestände, ihrer Kataloge und der Bibliothekare und Benutzer beschrieben und in Kontext zu den jeweiligen (politischen, religiösen,erzieherischen,..) Funktionen der Bibliotheken gesetzt.
Ein ausführliches Literaturverzeichnis und ein Register runden den kleinen Band ab.
Ich habe das Buch in Vorbereitung auf den Theoriekurs nächstes Jahr "Altes Buch und Geschichte des Bibliothekswesens" - immerhin 68 Stunden - gelesen, wo es auch auf der Liste der Pflichtlektüren steht. Tatsächlich scheint es mir auch für solche Zwecke geschrieben zu sein - Uwe Jochum ist wissenschaftlicher Bibliothekar an der UB Konstanz. Gerade das letzte Kapitel mit den Diskussionen über RAK, RDA, Austauschformate und strategische Positionierung der wissenschaftlichen Bibliotheken im neuen Jahrtausend scheint mir für bibliothekarisch unbeleckte Leser wenig interessant. Die wirklich geschichtlichen Kapitel zu Beginn dagegen schon.
Für mich war es eine anregende Lektüre, die mit ihren Einschätzungen und Wertungen, wohl begründet, zum Nachdenken anregt und mir hoffentlich eine gute Basis verschafft hat. Das Literaturverzeichnis werde ich noch gründlich abgrasen, um Ideen für weiter Lektüre zu bekommen.
Katia
P.S. @Krümel: Bitte nicht ins Blog!
