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Miller, Alice - Das Drama des begabten Kindes




Miller, Alice - Das Drama des begabten Kindes

Beitragvon Emuna » 06.05.2008, 07:29

Miller, Alice - Das Drama des begabten Kindes
und die Suche nach dem wahren Selbst

ISBN: 3518374508
Einband: TB
Erschienen bei: Suhrkamp
Seitenzahl: 179

Autorenportraits:
(Verlag)
Alice Miller, geb. 1923. hat das Studium der Philosophie
mit Doktortitel abgeschlossen, anschließend bildete
sie sich in Psychoanalyse aus,
die sie zwanzig Jahre lang in Zürich ausübte. Seit 1980 erforschte sie
systematisch die Kindheit. Sie veröffentlichte mehrere Bücher
über die Ursachen und Folgen von Kindesmißhandlungen,
die sie für die Destruktivität und Selbstdestruktivität
des Menschen verantwortlich macht.

Kurzbeschreibung:
(Verlag)
Gemeinsame Leitthemen der in diesem Band enthaltenen drei Studien
sind die Ursprünge des Selbsverlustes und Wege der Selbstfindung.
Das Drama des begabten, das heisst (nach A. Miller) sensiblen, wachen Kindes
besteht darin, dass es schon sehr früh Bedürfnisse seiner Eltern spürt
und sich ihnen anpasst indem es lernt, seine internsiven,
aber unerwünschten Gefühle nicht zu fühlen. Obwohl diese "verpönten" Gefühle
später nicht immer vermieden werden können, bleiben sie doch abgespalten,
das heisst: der vitalste Teil des wahren Selbst wird nicht in die Persönlichkeit integriert.
Das führt zu emotionaler Verunsicherung und Verarmung (Selbstverlust),
die sich in der Depression ausdrücken oder aber in der Grandiosität abgewehrt werden.
Die angeführten Beispiele sensibilisieren für das nicht artikulierte,
hinter idealisierungen verborgene Leiden des Kindes wie auch für die Tragik
der nicht verfügbaren Eltern, die einst selbst verfügbare Kinder gewesen sind.

Meine Meinung:
Ist schon ziemlich lange her, als das Buch geschrieben wurde.
Manche Einsichten haben sich inzwischen geändert. Ich vermute,
dass es viele neuere Erkenntnisse zu dem Thema gibt.
Insgesamt aber hat mir das Buch recht gut gefallen.
Mich hat das Buch interessiert, das Thema allgemein
und wie es vor fast dreizig Jahren von A. Miller gesehen wurde.
Ich habe es gerne gelesen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht verständlich.

Bewertung:
:stern: :stern: :stern: :stern:
Emuna
 

von Anzeige » 06.05.2008, 07:29

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Beitragvon Voltaire » 06.05.2008, 07:38

Dieses Buch hatte vor vielen Jahren fast "Kult-Charakter". Man "musste" es ganz einfach gelesen haben. Nur lesen bedeutet ja leider nicht auch automatisch "etwas zu verstehen". Viele die es gelesen hatten, haben ganz einfach die Denkansätze von Alice Miller nicht verstanden. Ein hochintelligentes Buch, ein wichtiges Buch - nicht nur damals, sondern auch heute.
Voltaire
 

Beitragvon wolves » 06.05.2008, 08:39

Von dem Buch hatte ich noch nie etwas gehört.
Weil mich das Buch jetzt selbst interessiert hat, setze ich mal den Link zu Amazon hier rein. Vielleicht möchte sich ja noch jemand das Buch näher anschauen? Danke für die Vorstellung Emuna! :D
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Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon Emuna » 07.05.2008, 06:35

Hallo Wolves.
Schön, dass du es interessant findest,
es lohnt sich auf jeden Fall.
Übrigens, Danke für den Link, ich habe es, leider,
nicht hinbekommen. Nach dem dritten Versuch habe ich aufgegeben. :wink:
Emuna
 

Beitragvon wolves » 30.05.2008, 08:10

Emuna hat geschrieben:Schön, dass du es interessant findest,
es lohnt sich auf jeden Fall.

Mittlerweile habe ich es gelesen und ich kann nur sagen, die Lektüre lohnt sich wirklich. Klar, sie beschreibt natürlich die recht krassen Fälle. Und bei dem einen oder anderen bin ich nicht so ganz ihrer Meinung.

Ich denke es müsste mittlerweile schon eine Tatsache sein, dass sich die eigene Kindheit wiederum stark auf die Entwicklung des eigenen Kindes auswirkt und da tut es schon mal gut, wenn man sich entspannt zurücklehnt und einiges aus dem eigenen Leben Revue passieren lässt. Manches übernimmt man ohnehin unbewusst von seinen Eltern und kann so entsprechend dagegensteuern, wenn es nötig erscheint . Interessant auch, dass sie ihr Augenmerk auf sozial gut gestellten Familien lenkt. Scheinbar auch aus eigenen bitteren Erfahrungen her.

Ähm, ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt? Ich nehme an, dass Miller mit ihrem Buch eine Vorreiterrolle gespielt hatte?
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon Emuna » 01.06.2008, 08:00

@wolves
Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Bei sollchen Themen gehen ja die Meinungen noch weiter auseinander als sonst. :wink: Vor allem, es gefällt einem wirklich nicht alles, was Alice Miller so schreibt. Aber ich finde dennoch, dass es sinnvoll ist, wie du das sagtest:
einiges aus dem eigenen Leben Revue passieren lässt.
Emuna
 

Beitragvon Cassa Dar » 02.06.2008, 07:18

So, das Büchlein kommt auf meinen Einkaufszettel. Im Moment lese ich eher für mich Untypisches (U.Fröhling), und da paßt dieses Buch gut dazu.
Wer den Tag mit einem Lächeln beginnt, der hat ihn bereits gewonnen.

:studie: Die Rebellin - Trudi Canavan
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Beitragvon wolves » 02.06.2008, 09:20

@Cassa: Ja, könnte wirklich zu deinem Buch passen. Poste dann mal deine Eindrücke, wenn du dann "Das Drama des begabten Kindes" gelesen hast.
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon Emuna » 03.06.2008, 08:29

Cassa Dar hat geschrieben:So, das Büchlein kommt auf meinen Einkaufszettel. Im Moment lese ich eher für mich Untypisches (U.Fröhling), und da paßt dieses Buch gut dazu.

@Cassa
Das würde mich auch sehr interessieren. :-)
Emuna
 



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