Günther Wallraff als Hans Esser, der Mann der sich bei der "Bild Hannover" einschlich. Auch diese Reportage von ihm ist über 20 Jahre her, aber dennoch weiterhin gültig!
Hans Esser arbeitet bei der Bild Hannover und erlebt an sich selbst, wie er sich innerhalb der Zeit von einem sozialen und ernstzunehmenden Menschenfreund zu einem Routinier entwickelt, der beständig auf der Suche nach der nächsten Geschichte ist. Aufregend soll diese sein, aber nicht zum Nachdenken anregen. Mitgefühl und Ängste sollen gleichermaßen geschürt werden. Alles schön oberflächlich aber mit viel "Schnief-schnief".
Vorgelegte Manuskripte werden nach der Maxime des Redaktionsleiters "aufgepeppt" und teilweise in Hamburg erneut umgeschrieben. Dass bei solch leichtfertigem Umgang mit Informationen die Authenzität der Geschichten nicht immer gewahrt werden, versteht sich von selbst.
Was man hier über die Praktiken des Springer-Verlages erfährt, ist heutzutage teilweise schon aus ernstzunehmenden Medien bekannt, aber diese persönliche Aufarbeitung führt nochmal vor Augen was man sonst leicht verdrängt. Lügen, Halbwahrheiten, zurechtgedrehte Aussagen und mitunter komplett erfundene Geschichten werden noch immer von Millionen Deutschen konsumiert.
Inhaltlich könnte ich wohl vergaben, aber die neuen Auflage von diesem Jahr strotzt vor Setzfehlern teilweise fehlen Absätze, dann wieder steht eine Überschrift auf einer falschen Seite und von den Rechtschreibfehlern möchte ich nicht reden - sehr enttäuschend!
Deshalb im Gesamtergebnis nur
Aber dies war sicher nicht die letzte Reportage von Günther Wallraff, die ich las!
Im Zusammenhang mit falschen Aussagen mit BILD kann ich folgenden Blog empfehlen: http://www.bildblog.de/