Jean-Dominique Bauby - Schmetterling und Taucherglocke
Jean-Dominique Bauby, Chefredakteur des Magazins „Elle“ erlitt im Jahr 1995 43-jährig einen Gehirnschlag und war von da an vollständig gelähmt, unfähig zu sprechen, zu schlucken oder auch nur irgendeine Bewegung zu machen – mit Ausnahme seines linken Augenlides. Und das bei vollem Bewusstsein. „Locked-In-Syndrom“ nennt man diese „Gefangenschaft“ eines wachen Geistes in einem gelähmten Körper. Der Körper ist eingesperrt wie in eine Taucherglocke, der Geist ist frei wie ein Schmetterling.
Das Blinzeln war sein einziges Tor zur Außenwelt und mithilfe eines ausgeklügelten Spezialalphabetes – geordnet nach der Häufigkeit der Buchstaben in französischen Wörtern – diktiert er der Lektorin Claude Mendibil alles, was ihn bewegt, von der Alltagsroutine im Krankenhaus, dem Verhalten der Besucher, das Heranwachsen seiner Kinder, seinem eigenen bisherigen Leben bis hin zu Gedanken über die Zukunft. In seinen Ausführungen ist kein Platz für Sentimentalitäten, noch weniger für Selbstmitleid oder Bitterkeit. Ganz im Gegenteil. Viel Humor und Sarkasmus, eine erstaunliche Beobachtungsgabe und Wahrnehmungsschärfe sowie der vermittelte Lebensmut machen dieses Buch zu einem ganz besonderen Juwel!
Nur 3 Tage nach der Veröffentlichung des Buches starb Jean-Dominique Bauby am 9. März 1997.
Das Buch wurde 2007 von Julian Schnabel verfilmt. Der Film „Schmetterling und Taucherglocke“ erhielt bei den Filmfestspielen in Cannes den Preis für die beste Regie, sowie 2 Golden Globes. Er läuft derzeit in den Kinos.