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Knoll, Julia Kathrin - Die Kinder Liliths




Knoll, Julia Kathrin - Die Kinder Liliths

Beitragvon mombour » 27.11.2012, 14:21

Die Kinder Liliths

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Auch wenn wir auf Seite 586 lesen „Die Liebe der Sterblichen ist so vergänglich wie ein Windhauch“ , kann der Roman Sehnsüchte nach ewiger und vollkommener Liebe wecken, denn die Liebe zwischen dem Elfenwesen Alahrian und der sechzehnjährigen Schülerin Lillian scheinen dieses Liebesideal zu verkörpern. Allerdings ist Alahrian kein Mensch und ist unsterblich, machte Bekanntschaften mit Botticelli, Marie Antoniette und Fréderic Chopin. Aufgrund der langen Lebenserfahrung des Elfen verwundert doch seine Unerfahrenheit in Liebesdingen. Gerade dieses macht ihn aber sympathisch, denn Lillian, im Roman meist Lilly genannt, ist seine erste und einzigste Liebe, darum ist es nicht verwunderlich, was es für umständliche Anläufe braucht, bis sie sich zum ersten Mal küssen. Irgendwie ist das süß erzählt. Auch Themen wie Eifersucht und Lillys Probleme mit ihrem Vater, werden sehr realistisch erzählt, sodass sich ein jugendlicher Leser im Pubertätsalter während der Lektüre, so stelle ich mir das vor, wohlfühlen muss und sich mit dem, Protagonisten identifizieren kann. Denn ist ist ein Jugendroman, der allerdings mich, mit fast fünfeinhalb Jahrzehnten, auch noch locken konnte. Ein unsterblicher Elf mit vielen Ängsten und Schwächen. Das ist einfach sympathisch. Darum wirkt der Roman auch niemals abgehoben, auch wenn er später von anderen Welten erzählt, die den Sterblichen verborgen sind. Ein jugendlicher Elf mit Jeans. Das sitzt. Dieser Fantasyroman hat viele realistische Züge, und die fantasische Seite des Romans, die sich sehr langsam und allmählich entfaltet, wird sehr glaubwürdig eingeflochten und wirkt niemals aufgesetzt. Das ist ja gerade die Kunst. Wie kann ein/e Autor/In dem Leser eine unrealistische Welt glaubhaft machen? Diese Kunst ist der Autorin gelungen. Da ich allerdings kaum Fantasy lese, kann ich keine Vergleiche mit anderer Fantasyliteratur ziehen. Was mir allerdings noch positiv aufgefallen ist, dass das Gute und das Böse nicht schwarzweißmalerisch banalisiert wird. Der Roman ist unbedingt weiterzuempfehlen, weil er in wunderbarer Weise Liebe und Vergebung thematisiert, der Roman, wenn er nach der ersten Hälfte in einem langen Bogen zum Ende zusteuert, dem Leser viel überraschende Wendungen bietet.

:stern: :stern: :stern: :stern:
Liebe Grüße
mombour
Thomas Hardy: Herzen in Aufruhr
Fernando Pessoa: Buch der Unruhe
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von Anzeige » 27.11.2012, 14:21

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