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Pullmann, Philip - Der goldene Kompass




Pullmann, Philip - Der goldene Kompass

Beitragvon Coco » 05.12.2007, 15:25

Der goldene Kompass
Teil 1 der Trilogie "His Dark Material"


Spannung von der ersten bis zur letzten Seite !

Die 11-jährige Lyra lebt nicht in unserer Welt, aber einer Welt, die der unseren sehr ähnelt.

Doch in ihrem Universum ist der Mensch nicht allein: ein jeder ist untrennbar mit seinem Daemon verbunden, ein Teil der Seele, der in Gestalt eines Tieres den Menschen lebenslang begleitet. Haben die Daemonen der Kinder noch keine feste Tiergestalt angenommen, können sich jederzeit beliebig verwandeln, nimmt er mit zunehmendem Alter seine endgültige Gestalt an und symbolisiert den Menschen nach außen.
Der Daemon ist nicht nur ein wunderbarer Freund, der einen Menschen nie einsam lässt, beide sind auch in innigster Liebe miteinander verbunden.

Lyra, neugierig, frech, clever, selbstbewußt und eine Kämpfernatur, wurde als Baby von ihrem Onkel Asriel, einem hochrangigen Wissenschaftler, in das ehrwürdige College zu Oxford gebracht, dort sollte sie aufwachsen und erzogen werden.
Aufgrund ihrer unbezwingbaren Neugierde erfährt sie durch ihren Onkel von Expeditionen in den hohen Norden, von verschwundenen Wissenschaftlern, von anderen Universen und von „Staub“ – lernt, dass Physik und Theologie untrennbar miteinander verbunden sind.
Gleichzeitig verschwinden innerhalb Brytanniens auf unerklärliche Weise immer wieder Kinder. Als auch ihr bester Freund Jordan eines Tages nicht mehr auffindbar ist, beschliesst sie, ebenfalls in den Hohen Norden zu reisen, ihn zu retten und nach Oxford zurück zu bringen.
Ausgerüstet mit dem „Alethiometer“, einer Gabe des Dekans, dessen Verwendbarkeit zunächst rätselhaft erscheint, macht sie sich auf den Weg.
Das Abenteuer beginnt !

Begegnet sie zunächst einer sowohl wunderschönen als auch rätselhaften Dame, die ihr wertvolle Informationen vermittelt, lernt sie bald auch die Welt der Hexen sowie der kämpferischen Bären kennen. Doch je weiter sie kommt, desto rätselhafter erscheinen ihr die Forschungen ihres Onkels Asriel hinter dem Polarlicht, desto größer wird ihre Neugierde, was es mit der „Aurora“ und dem mysteriösen „Staub“ auf sich hat.
Mut, Freundschaft und Gaben, von denen sie selbst nichts weiss, lassen sie spontane Entscheidungen treffen, gefährliche Abenteuer bestehen und zielsicher ihren Weg gehen.

Dieses Buch war für mich Spannung pur.
Vor allem hat mir die Idee der Daemonen gut gefallen, ein Gefährte, der über ein ganzes Leben untrennbar mit dem Menschen verbunden bleibt, mit dem man Zwiesprache hält, der Freud und Leid teilt.
Und natürlich gefällt mir so ein cleveres, rotzfreches Mädchen wie Lyra !
Ich konnte über Stunden in eine fremde Welt eintauchen, habe voll Spannung ihre Abenteuer miterlebt, mich an ihren Freunden in all ihrer Andersartigkeit erfreut, und wurde dabei bestens unterhalten.
Für den, der möchte, gibt es bestimmt auch Möglichkeiten, gedanklich tiefer in diese Welt einzutauchen, die Kombination von Theologie und Physik bietet hier bestimmt einige Anhaltspunkte.
Bestimmt kein Vorlesebuch für kleine Kinder, aber eine wunderbare Fantasy-Geschichte für Jugendliche und Erwachsene.

Ich freue mich sehr auf den 2. Teil: „Das magische Messer"


:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:


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Beitragvon wolves » 05.12.2007, 15:43

Ich war schon sehr gespannt darauf ob dir das Buch gefallen wird. Die Meinungen darüber sind ja sehr widersprüchlich. Bei Literaturschock gab es zwei Leserunden darüber die unterschiedlicher nicht sein können. Man hätte meinen können, da wird ein völlig anderes Buch gelesen.

Die Pullman Trilogie gehört zu einen meiner Highlights in diesem Jahr. Erst hatte ich ja gedacht ich lese gut gemachte Unterhaltung, aber aufmerksam gemacht durch Tom und Marilu habe ich langsam gemerkt, dass da noch viel mehr hinter steckt. Einfach toll gemacht!
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon Coco » 05.12.2007, 16:22

Ach so Wolves, Du hast es schon gelesen ?

Erzähl mal näheres, wenn Du magst ?

Tom hat es, soweit ich weiß noch nicht gelesen, Marilu wohl schon.

Die Leserunden im Literaturschock schaue ich mir mal genauer an ... :D
Liebe Grüsse
Coco

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Beitragvon wolves » 05.12.2007, 17:15

Ein re-read ist für nächstes Jahr auf jeden Fall mit Tom geplant und jedem der sich uns anschließen möchte.
Das viel mehr dahintersteckt ist mir dann erst im zweiten Teil durch Marilu und Tom bewußt geworden, deshalb der geplante re-read. Ich glaube ich lese dann viel anders.
Ich werde das Buch noch mal in nächster Zeit durchblättern und dir dann meine Erinnerungen daran erzählen. Mir sind leider die meisten Namen der Protagonisten entfallen :oops:
Liebe Grüße
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Beitragvon Coco » 05.12.2007, 17:48

Macht nichts Wolves :wink:

ich kann auch bis nächstes Jahr auf Euren book-Club warten....

Vielleicht lese ich dann auch nochmal mit, denn Gedanken habe ich mir gar nicht so viele gemacht :oops: das Buch hat mich einfach nur sehr gut unterhalten !
Liebe Grüsse
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Beitragvon marilu » 06.12.2007, 14:14

Schön, dass du den Roman so genossen hast! Ich war damals auch ganz begeistert.

Nach dem 2. Band habe ich mir dann eine Bibel gekauft, um etwaige Anspielungen (die sich im 3. Band dann noch mehr ballen) nachlesen und gedanklich verbinden zu können.

Bin gespannt, wie du noch die Fortsetzungen finden wirst! Ich freue mich schon auf den Bookclub im nächsten Jahr. Dann sage ich auch mehr hier!
Scharfsinnig bin ich von Montag bis Freitag. Übers Wochenende leiste ich mir den Luxus der Dummheit.
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Beitragvon Cassa Dar » 06.12.2007, 23:07

Das grenzt hier ja an seelische Grausamkeit. :wink:

ich habe alle drei Bände seit Jahren hier liegen und komme nicht dazu sie zu lesen. :roll:

Meine Tochter piesackt mich schon dauernd, und nun kommt der Film, den ich aber unbedingt sehen will.
Wer den Tag mit einem Lächeln beginnt, der hat ihn bereits gewonnen.

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Beitragvon tom » 22.05.2008, 17:28

Philip Pullman – Northern Lights

(Original: Englisch)

In diesem Phantasyroman macht sich die junge Lyra auf die Suche nach dem verschwundenen Roger. Aufgewachsen war sie unter seltsamen Umständen, auch von Geheimnissen umgeben, in einem College ihrer Welt, das an Oxford erinnert. In Lyras Welt erinnert vieles an die unsere, doch da sind auch noch alle möglichen anderen Wesen wie auch eine puritanische, sehr mächtige Kirche, Akademien etc. Die Menschen haben einen sichtbaren Begleiter, daemon genannt, der sich im Laufe der sich abrollenden Handlung und Offenbarungen als Seele, Teil des Wesens herausstellt. Experimente und Versuche um diese Seele herum bilden ein Spannungselement des Romans. Auf ihrer Suche nach Roger im hohen Norden wird Lyra verschiedenste Wesen kennenlernen, Abenteuer bestehen und vielleicht, ohne es zu wissen, eine zentrale Rolle in der Zukunft ihrer Welt spielen...

Dieses Buch kann man vielleicht erörtern und auseinander nehmen, doch ich habe die Option genommen, mich ganz einfach gefangen nehmen zu lassen und – wie man so schön sagt – in eine andere Welt abzutauchen. Diese Welt hat eine eigene Logik, die so stehen bleiben darf. Zu ernst nehmen darf man eine solche Fiktion nicht, doch wer sollte sich das Vergnügen verweigern? Ich habe dieses Buch gerne gelesen und empfehle es unter der Bedingung weiter, dass man eben unterscheidet zwischen einer Phantasywelt und der realen!

:stern: :stern: :stern: :stern:

Paperback: 416 pages
Publisher: Scholastic Point; New Ed edition (16 Oct 1998)
Language English
ISBN-10: 0590660543
ISBN-13: 978-0590660549
tom
 

Beitragvon Cassa Dar » 02.06.2008, 18:02

Gestern habe ich wenigstens den Film gesehen - wenn es schon mit dem Buch im Moment nicht klappt. Nach Aussage meiner Tochter ist der Film nicht mit dem Buch zu vergleichen. Mir hat er aber trotzdem gut gefallen, und vielleicht sollte ich nun doch die drei Bände oben auf den SuB packen.
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Beitragvon Casoubon » 21.09.2009, 11:45

Ein bisschen OT und trotzdem zum Thema gehörend ;): Die Idee des Daimon ist schon sehr alt, man findet sie bereits in der Philosophie von Sokrates. Auch Hannah Arendt nimmt diese Idee mit auf:

Ein Daimon ist etwas zwischen einem Gott und einem Sterblichen - ein Begleiter, den jeder Mensch besitzt. Er ist eine von außen kommende Stimme, der nicht geantwortet werden kann. [...] Diese Stimme sagt mir nie, was ich tun soll, sondern hält mich vom Tun ab oder warnt mich davor. (aus: Hannah Arendt, Über das Böse, S. 158)


Mich persönlich hat es überrascht, als ich ich in der Prüfungsvorbereitung eher zufällig auf diese Thematik gestolpert bin.

LG,
Bine
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