Ich habe mir heute einen schönen Tag mit dem Büchlein
Coraline von Neil Gaiman gemacht.
Darin geht es um ein Mädchen, Coraline, dem die Ferien zu lange werden und das aus Langeweile durch die Wohnung stromert bis es in den Raum kommt in dem die alten Möbel ihrer verstorbenen Großmutter lagern. Da gibt’s zwar nicht viel zu sehen aber dennoch fällt ihr eine ganz gewöhnliche Tür auf die, seit sie hier in diese Wohnung gezogen sind, immer verschlossen war.
Sie geht in die Küche um ihre Mutter zu fragen was sich denn hinter dieser Türe verberge. “Nichts”, meint ihre Mutter und zum Beweis sperrt sie die Tür mit dem alten Schlüssel auf und öffnet sie für Coraline. Nichts, außer einer Ziegelwand, ist hinter der Türe zu finden denn als man das große Herrenhaus zu Wohnungen umgebaut hat hat man sich schlicht nicht die Mühe gemacht die Tür zu entfernen.
Die Nacht darauf wird Coraline von etwas geweckt, etwas das in finstrer Nacht durch die Wohnung schleicht. Die Kleine folgt dem Etwas und gelangt in den Raum mit der Tür und sieht das sie einen Spalt breit offen steht obwohl sie schwören könnte das ihre Mutter sie fest geschlossen hatte. Darauf hin ist die unbändige Neugierde des Mädchens geweckt die sie rasch in ein schauriges Abenteuer verwickeln sollte in dem sie nicht nur ihre Eltern sondern auch die Seelen toter Kinder retten muss…
So wie mir wird es vielen ergangen sein. Kaum hört man das ein Buch verfilmt wurde ist man heiß drauf und versucht, meistens, noch vor dem gucken des Filmes das Buch zu lesen. Auch bei
Coraline ist es nicht viel anders wobei ich, sollte ich Kinder mein eigen nennen, zwei mal überlegen würde sie in diesen Film mitzunehmen.
In diesem Buch erwartet uns eine wilde Mischung aus Alice im Wunderland und schrägen, verzerrten, Figuren aus der Gedankenwelt eines Tim Burtons. Alles jedoch viele Nuancen düsterer und gruseliger. Menschen die statt Augen riesige Knöpfe im Gesicht haben, rotäugigen Ratten die intelligenter sind als es auf den ersten Blick scheint und überall dieser unheimliche Nebel.
Coraline ist ein sympathisches und überraschend sarkastisches kleines Gör das jedoch nie vergisst das es noch ein Kind ist und so gestaltet sich auch die ganze Geschichte. Das Kind muss selbst und für sich herausfinden was Mut, Liebe und Freundschaft bedeutet und welche Kraft man daraus schöpfen kann.
All dies ist flott erzählt und mit sehr stimmigen Illustrationen von Dave McKean unterlegt.
Ein wirklich empfehlenswerter Lesehappen für zwischendurch der einem wirklich Lust auf den (im August erscheinenden) Puppentrickfilm macht.