Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland
Inhalt (Klappentext):Ernst Toller, eine der lautersten und tragischsten Gestalten jenes deutschsprachigen Expressionismus, der in Dichtung und Politik keine unversöhnlichen Gegensätze sah, schrieb hier eine fragmentarische Autobiographie, die vom Tage seiner Geburt bis zu seiner Entlassung aus der bayerischen Festung Niederschönfeld im Jahre 1924 reicht. In meisterhafter, schlichter und luzider Prosa schildert Toller die Tage seiner Kindheit in Samotschin, einer kleinen Stadt im Netztebruch, seine Studentenzeit in Grenoble, seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg, der den begeisterten Freiwilligen zum humanitären Pazifisten macht.
Als 1918 in Deutschland die Revolution ausbricht, schlägt Toller sich auf die Seite der Revolutionäre und nimmt eine führende Stellung in der Bayerischen Räterepublik ein, dieser staatlichen Organisation "verzweifelter Arbeitermassen, die die bereits verlorene deutsche Revolution durch einen tollkühnen Handstreich retten" wollen.
Toller wird verhaftet und erst nach fünf Jahren Festung wieder entlassen: "Ich bin dreißig Jahre alt. Mein Haar wird grau. Ich bin nicht müde", schreibt er, und doch erkennt er schon die tragische Grenze aller Glücksmöglichkeiten, die revolutionärem, das heißt oft notwendig: gewaltsamem und die Schuld nicht scheuendem Handeln gesetzt ist. Ein bedeutendes, vielleicht das beste Werke Ernst Tollers, ebenso aufschlußreich für das Verständnis des Autors wie für das Verständnis einer ganzen unseligen und folgenschweren Epoche.
Scharfsinnig bin ich von Montag bis Freitag. Übers Wochenende leiste ich mir den Luxus der Dummheit.
- Henry Slesar: Die siebte Maske -