Krümel hat geschrieben:Mir fiel da noch etwas ein, den
Untertan würde ich gerne wieder lesen und zwar in ca. 10 Jahren
Ich bin dabei!
Mir fiel eben auf, dass ich noch keine abschließende Bemerkung geschrieben habe.
"Der Untertan" war zwischenzeitlich zäh zu lesen, was aber weniger am Stil des Buches lag als am Inhalt. Ständig über solche mieses Verhalten zu lesen, wie Diederich und seine Bekannten es an den Tag legen, schlaucht!
Nichtsdestotrotz hat mir die Lektüre sehr zugesagt und ich bin froh, an der Leserunde teilgenommen zu haben. Wer weiß, wie lange der Roman sonst noch im Regal gestanden hätte.
Heinrich Mann gelingt es, seine Geschichte auf eine ironische Art zu erzählen mit vielen Anspielungen auf die Zeit, in der sie spielt. Die Art, in der er seine Meinung einfließen lässt, ohne diesen Kommentar allzu subjektiv werden zu lassen, gefällt mir - seine Mittel zum Zweck ist die Ironie und der Zynismus.
Er hat sich damals bestimmt viele Feinde gemacht, da er ja eigentlich alle Bevölkerungsgruppen angreift: Arbeiter, Sozialdemokraten, Bürger, Adel und Monarchie. Darüber hinaus den technikglaube, das militärische Selbstverständnis, die Burschenschaften und Vereine... es gibt noch viel mehr zu nennen! Passend zum Thema möchte ich gern Jean Améry zitieren:
"Dieser Dichter und Pamphletist hat den Deutschen zu viele und zu einfache Wahrheiten gesagt." Jean Améry
Sicher ist dies nicht meine letzte Begegnung mit Heinrich Mann gewesen.